Kirche aus der Luft
  • Der „Zeigefinger“ genannte Kirchturm (36 Meter hoch) ist marode.
  • Foto: hfr

Hamburg: Hilfe, dieser Kirchturm bröselt

Diesen Sonntag feiert die Lohbrügger Auferstehungskirche 50-jähriges Bestehen – und dann wird die Glocke ein letztes Mal läuten. Die Schwingungen könnten den Turm zum Einsturz bringen. Der marode Turm zeigt bereits schwere Schäden, nun ist sogar ein Abriss im Gespräch.

Derzeit ist der Turm mit Gittern abgesperrt. Ein Schild warnt vor herabfallenden Betonbrocken. Der freistehende Turm des Gotteshauses am Kurt-Adams-Platz war bereits 1968 fertiggestellt worden. Doch dabei haben die Bauarbeiter offenbar geschlampt und dem Beton fehlt heute die nötige Festigkeit.

Ein Schild warnt vor herabfallenden Turmteilen. Florian Quandt
Warnschild vor herabfallenden Gegenständen
Ein Schild warnt vor herabfallenden Turmteilen.

2005 wurde ein großes Graffito am Turm platziert, darauf ist die Schöpfungsgeschichte zu sehen. Die Farbe verschloss die poröse Oberfläche des „Zeigefinger“ genannten Turms und verlängerte so seine Lebenszeit um einige Jahre.

Auferstehungskirche in Hamburg: Turm-Statik in Gefahr

Doch aktuelle Gutachten ergaben, dass die Statik maximal noch ein Jahr garantiert werden kann. Und dann? Pastor Jonas Goebel sagt der MOPO: „Ich hoffe, dass Geld vom Himmel regnet …“

Die Sanierung kostet nämlich mindestens 1,2 Millionen Euro und der Pastor fragt sich: „Können wir uns das leisten?“ Deswegen wird auch über einen 180.000 Euro teuren Abriss nachgedacht. Dafür müsste aber erst der Denkmalschutz aufgehoben werden. Sogar der gesamte Abriss der 1970 geweihten Kirche wird überlegt. Nach Stellungnahme des Denkmalschutzamtes werden Gemeinde und Kirchenkreis im Frühjahr darüber entscheiden, wie es mit der Auferstehungskirche weitergeht. Pastor Goebel: „Uns läuft die Zeit weg.“

Das könnte Sie auch interessieren: Die XXL-Baugrube aus der Innenstadt – hier standen mal vier Hochhäuser

Wenn Sonntag ab 11 Uhr das Kirchen-Jubiläum mit Theaterstück, Orgelkonzert und Shanty-Chor gefeiert wird – wegen Corona mit einem Jahr Verspätung –, wird der „Zeigefinger“ sicher das Top-Thema bei den Besuchern sein.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp