• Foto: picture alliance/dpa/Ulrich Perrey

Klassenfahrten werden storniert: Hamburger Jugendherbergen denken um

Jugendherbergen in Hamburg und Umgebung müssen derzeit mit vielen Stornierungen leben – viele Schulen haben bereits Klassenfahrten für das kommende Jahr wieder abgesagt. Nun hat sich der Landesverband des Deutschen Jugendherbergswerks e. V. (DJH) eine andere Möglichkeit überlegt, die leeren Unterkünfte nutzen zu können. 

„Im Zuge der Pandemie gibt es vielerorts Raum- oder Personalbedarf, sei es für die Entzerrung von Schulunterricht, zur Einrichtung von Quarantäne- oder Testzwecken, zur Unterbringung von Pflegepersonal, Geflüchteten, Obdachlosen oder jungen Menschen in Not. Als gemeinnütziger Anbieter sind wir bereit, auch außerhalb unseres sonstigen Alltags Verantwortung zu übernehmen“, so Stefan Wehrheim, Geschäftsführer des DJH, in einer Mitteilung des Vereins.  

Hamburger Jugendherberge bietet Räumlichkeiten an

Die Jugendherbergen seien gut ausgestattet, die Betten leer, das Hygienekonzept funktioniere und das erfahrene Personal stehe zur Verfügung. Erste Jugendherbergen in Hamburg, Flensburg und Geesthacht seien bereits für gestrandete Seeleute, Berufsschüler und Geflüchtete verfügbar. Andrea Meiswinkel, Verantwortliche für Marketing und Vertrieb beim DJH, erklärt: „Die Jugendherberge an der Horner Rennbahn nimmt momentan Seeleute auf, die nicht zurück in ihre Heimat können. Wir sind jedoch für jegliche Sondernutzung der Unterkünfte offen.“ 

Der zweite Lockdown hat zu vielen Absagen geführt, teilt das DJH mit. „Knapp die Hälfte der Stornierungen, die bisher im Oktober und November eingegangen sind, bezieht sich bereits auf Aufenthalte im ersten Halbjahr 2021“, so der Landesverband. 

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Der Verband appelliert an die Bildungspolitik: „Außerschulisches Lernen ist eine wichtige Ergänzung des Schulalltags“. Dass Fahrten nur stattfinden können, wenn es das Infektionsgeschehen zulässt, sei dem DJH bewusst. Allerdings bitten sie Verantwortliche darum, nicht zu schnell pauschale Verbote zu beschließen. Meiswinkel betont: „Während der Corona-Krise gab es keine Infektionen in unseren Jugendherbergen.“ (sd)

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