Radfahrer
  • Die kleinen grünen Lichter am Straßenrand zeigen an, wann die Ampel auf rot schaltet.
  • Foto: Marius Röer

Kleine Leuchten, große Wirkung: Die Lösung für ein nerviges Problem aller Radfahrer

In Sachen Fahrradinfrastruktur hat Hamburg ziemlichen Nachholbedarf. Eine aktuelle Studie zeigt: Nicht einmal jeder zweite Radfahrer ist mit der Verkehrssituation zufrieden. Das soll sich ändern. In Winterhude wird seit Anfang der Woche ein neues Konzept aus Kopenhagen getestet. 18 kleine Leuchten sollen den Fahrradfahrern das Leben erleichtern.

Morgens auf dem Weg zur Arbeit – der Fahrtwind weht einem um die Nase. So langsam kommt man richtig in Schwung. Das Fahrrad scheint mühelos über den Asphalt zu gleiten. Doch dann das abrupte Ende: die nächste rote Ampel. Ärgerlich.

Für die 3000 Radfahrer, die laut Verkehrsbehörde die Saarlandstraße täglich nördlich des Stadtparks überqueren – zum Teil erst nach längerer Wartezeit – soll damit jetzt Schluss sein. Kleine grüne Bodenleuchten sollen Abhilfe schaffen.

Mehr Radfahrer heißt: längere Grünphase

18 Lauflichter wurden nordöstlich der Straße auf einer Länge von etwa 60 Metern in den Boden eingelassen, wie das „Abendblatt“ zuerst berichtete. Ist die grüne Ampel noch in Reichweite, leuchten die Lichter neben einem grün auf. Sind die Lichter bereits erloschen, kann die Querung am Pergolenradweg nicht rechtzeitig erreicht werden. Zumindest bei einer Geschwindigkeit von unter 20km/h lohnt es sich dann nicht mehr, in die Pedale zu treten.

In Kopenhagen wird das Prinzip schon seit über zehn Jahren genutzt. Marius Röer
grünes Licht
In Kopenhagen wird das Prinzip schon seit über zehn Jahren genutzt.

Die vorhergehende Ampel am Jahnring leitet außerdem Informationen darüber weiter, wie viele Radfahrer auf der Strecke unterwegs sind. Wenn sich ein größerer Schwung an Radlern nähert, verlängert sich auch die Grünphase. So soll der Radverkehr auf der viel befahrenen Veloroute 5 flüssiger werden.

Das Projekt „PrioBike-HH“ soll den Radverkehr verbessern

Das Konzept ist Teil des Projekts „PrioBike-HH“, das den Radverkehr mit Hilfe zahlreicher Maßnahmen sicherer und fließender machen soll: Im März wurde in der HafenCity ein Radweg mit ähnlichen Leuchten ausgestattet, die weiß aufleuchten, wenn ein Auto- oder Lkw-Fahrer rechts abbiegt und dort gerade ein Radfahrer geradeaus fährt. Am Kaiser-Friedrich-Ufer ist 2022 eine Ampel eingeweiht worden, die Radfahrer und Fußgänger priorisiert und am Dammtor erhalten Radfahrer seit zwei Jahren eine individuelle Geschwindigkeitsempfehlung, um rote Ampeln zu umfahren.

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Das Projekt wurde bereits 2021 ins Leben gerufen und soll zunächst bis Ende 2024 laufen. Finanziert wird es unter anderem mit Fördermitteln des Bundes. Die grünen Leuchten im Norden Hamburgs haben inklusive Entwicklungskosten, Material und Montage knapp 85.000 Euro gekostet.

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