Klima-Kleber in der Elbphilharmonie: Spott im Netz über dieses Foto
Gelächter und Applaus in der Elbphilharmonie: Zwei Klima-Aktivisten der „Letzten Generation“ hatten sich an das Dirigentenpult geklebt – das Klatschen galt allerdings nicht ihrem Anliegen, sondern den Elphi-Mitarbeitern, die die beiden zum Ausgang geleiteten. Samt einem Teil des Pultes.
„Genau wie es nur ein Geigenkonzert von Beethoven gibt, haben wir nur diesen einen Planeten. Es wird keine Elbphilharmonie mehr geben, um Beethoven zu genießen, wenn Hamburg unter Wasser steht. Die Krise eskaliert jetzt gerade, vor unseren Augen!” Mit emotionalen Worten hatte die junge Frau in der Warnweste sich an das Publikum gewandt, nachdem sie und ihr Mitstreiter sich vor dem Beginn von Beethovens Violinkonzert an die Stange des Dirigentenpultes geklebt hatten. Videos aus dem Publikum zeigen die Reaktion der Zuschauer: Buh-Rufe, Empörung.
Dann plötzlich allgemeine Heiterkeit: Mitarbeiter der Elphi zogen die Haltestange einfach aus dem Pult und die beiden Festgeklebten daran unter dem Jubel der Klassikliebhaber aus dem Saal. Das Video von dem belustigenden Ende des Klimaprotestes vom 23. November samt einem Foto der beiden jungen Aktivisten an der Stange in einem Flur sorgt seitdem für jede Menge Häme im Netz.
„So sehr ich Bemühungen um Klimaschutz teile, so sehr habe ich den Eindruck, bei den Aktivisten von ,Letzte Generation‘ handelt es sich um Trottel, die das Thema ins Lächerliche ziehen wollen“, schreibt etwa Autor und Journalist Hasnain Kazim auf Twitter. „Ideologisierte Dummheit und völlige Verblödung“, attestiert ein anderer dem Duo. Viele Kommentare beziehen sich auch auf die Äußerlichkeiten der beiden („Dick und Doof beim Bühnenabgang“), andere triefen vor Hass („Schmarotzer und dummes asoziales Subjekt“).
Diskussion um Klima-Kleber in der Elbphilharmonie
Es gibt aber auch Sympathie für die Klebe-Aktion im Konzertsaal: „Wenn wir die Stimmen der Menschen, die am meisten unter der Klimakatastrophe leiden, hier nicht hören können, muss es eben Menschen geben, die ihre Stimme stellvertretend für diese erheben“, schreibt ein Twitter-User, und ein anderer merkt an: „Die Aktivistengruppe tut wenigstens was im Gegenteil zu den ganzen Sesselpupsern, und wer sich über die angebliche Radikalität von so harmlosen Aktionen beschwert, hat den Schuss nicht gehört.“
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Es ergeht auch der Hinweis, dass es der „Letzten Generation“ um „Stören, nicht um Zerstören geht“: „Schon mal überlegt, dass das vielleicht genauso Absicht sein könnte wie Essen auf Gemälde zu werfen, die sowieso hinter Schutzscheiben sind? Die Aufmerksamkeit haben sie doch im Konzert, egal wie dauerhaft festgeklebt sie sind.“