Klima und Unfällen zum Trotz: Rekord: 2019 wurden eine Million SUVs zugelassen
Die Klima-Proteste von Fridays for Future gingen hier ins Leere. Und auch die SUV-Verbots-Debatte in Berlin hat die Lust auf Sportgeländewagen nicht schmälern können: Die Deutschen lieben ihre SUVs. 2019 ist das absolute Rekordjahr. Erstmals wurde 2019 die Eine-Million-Marke bei Neuzulassungen geknackt.
Schon allein bis Ende November wurden 1,02 Millionen SUV neu zugelassen. Dazu gehören 692.425 direkt als SUV gelistete Fahrzeuge, plus 333.171 Geländewagen wie Porsche Cayenne, Land Rover etc. – so die Statistik des Kraftfahrtbundesamtes.
Damit sind die umstrittenen Wagen im vergangenen Jahr noch häufiger auf die Straße gekommen, als davor. Mittlerweile ist jedes vierte neu zugelassene Auto ein SUV. Hinweise darauf, dass es bald vorbei sein könnte mit dem Hype, gibt es derzeit keine. Im Gegenteil: Analysten gehen davon aus, dass der Markt kräftig weiter wächst.
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Zahlen, die erstaunen. Denn im vergangenen Jahr ist über kein Verkehrsmittel so viel gestritten worden, wie über Geländewagen. Nachdem im September in Berlin vier Fußgänger bei einem SUV-Unfall starben, forderten Grünen-Politiker sogar Verbote. „Wir brauchen eine Obergrenze für große SUV in den Innenstädten“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Oliver Krischer, damals dem „Tagesspiegel“. „Am besten wäre eine Regelung, die es Kommunen erlaubt, bestimmte Größenbegrenzungen zu erlassen.“
Marktanteil der SUV in Deutschland wird auf ein Drittel steigen
Der Marktanteil der großen Wagen wird in der nächsten Zeit laut Experten auf rund ein Drittel steigen. Der Verkehrs- und Umweltexperte Krischer sagte im „Tagesspiegel“: „Die Autos brauchen immer breitere Parkplätze in Städten, wo der Raum immer knapper wird. Sie sind eine Gefahr gerade für Fußgänger und Radfahrer.“ Es brauche dringend eine Debatte, „wie groß die Autos denn noch werden sollen, die in unseren Innenstädten rumfahren“.