Klimaschutz: Kilometertiefe Bohrungen soll Tausende Wohnungen mit Energie versorgen
Wilhelmsburg –
Die IBA steckt sich hohe Ziele für die künftigen Quartiere auf der Elbinsel: Die Wohneinheiten in Wilhelmsburg sollen zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie versorgt werden. Dafür soll heißes Thermalwasser aus 3500 Metern Tiefe an die Oberfläche geholt werden. Das Projekt könnte sich zur bundesweiten Blaupause entwickeln.
Mit der Energie, die aus der Erdwärme gewonnen wird, sollen bis zu 5000 Wohnungseinheiten versorgt werden. Um das ehrgeizige Ziel zu erreichen, hat sich die IBA mit Hamburg Energie zusammen getan. Man könne mit der Erdwärme langfristig sogar die ganze Elbinsel ausstatten, so Arne von Maydell, Pressesprecher der IBA Hamburg, zur MOPO.
Die Quartiere, die vorerst von dem Projekt „Tiefengeothermie“ profitieren werden, sind das Wilhelmsburger Rathausviertel, das Elbinselquartier und das Spreehafenviertel. Um an das Thermalwasser zu gelangen, wird eine Geothermie-Anlage im Wilhelmsburger Hafengebiet errichtet. Das Wasser wird dann aus 3500 Metern Tiefe an die Oberfläche befördert. Nachdem dem Wasser mit einem Wärmetauscher die Energie entzogen wird, leitet man es abgekühlt wieder zurück in den Boden.
Ökowärme kann Baustein zur Erreichung deutscher Klimaziele sein
Mit dem Projekt wolle man einen „verantwortungsvollen, ökologisch nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und der Umwelt und eine zukunftssichere Energiestrategie“ erreichen, so Karen Pein, Geschäftsführerin IBA Hamburg. Dies sei insbesondere in einer Metropole, wie Hamburg wichtig, so Umweltsenator Jens Kerstan. Man wolle durch das Projekt neue Erkenntnisse gewinnen, die dann auch für andere Regionen bedeutsam sein können. Die Ökowärme sei ein wichtiger Baustein für den Kohleausstieg und die Erreichung der Klimaziele in Deutschland sein.
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Noch basiert die Wärmeversorgung in Deutschland größtenteils auf fossilen Energien. Das könnte sich künftig ändern. Denn die Ökoenergie sei bezahlbar und zuverlässig, so Michael Prinz, Geschäftsführer von Hamburg Energie. Damit könne Erdwärme ein weiterer Schritt in Richtung klimaneutrale Energieversorgung sein.