Klimastreik in Hamburg: Tausende auf der Straße
Klimastreik in Hamburg: Seit Freitagmittag sind Tausende vor allem junge Menschen in der Innenstadt unterwegs, um für mehr Klimaschutz zu protestieren. Auch der Krieg in der Ukraine ist ein Thema. Über die Zahl der Teilnehmer:innen machten Veranstalter und Polizei erneut deutlich voneinander abweichende Angaben.
„Klimagerechtigkeit geht nur zusammen“ oder „Our future is in our hands“ ist auf den Plakaten der Demonstrierenden zu lesen. Viele tragen Plakate mit „Peace“-Zeichen oder sind in blau-gelb gekleidet – den Farben der ukrainischen Flagge. Unter den Teilnehmer:innen sind dieses Mal auch viele Kinder mit ihren Eltern, sie tragen Plakate, auf denen unter anderem „Rettet unseren Planeten“ in bunter Kinderschrift zu lesen ist.
Bei der Auftaktkundgebung wurde der Ukraine-Krieg auch in zahlreichen Redebeiträgen thematisiert. Tenor: Frieden und Klimaschutz bedingen sich wechselseitig. Redner:innen forderten einen schnelleren Ausstieg aus den fossilen Energien und ein Ende des rohstofffinanzierten Krieges in der Ukraine. Kritik gab es an der von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) geplanten Energiepartnerschaft mit Katar.
Fridays for Future in Hamburg: „Nur erneuerbare Energien sichern Zukunft“
In einem Krieg, „der maßgeblich durch unsere Importe finanziert wird“, dürfe man sich auch hierzulande nicht unschuldig fühlen, sagte FFF-Aktivistin Annika Rittmann auf einer Bühne auf der Willy-Brandt-Straße. „Wir müssen es schaffen, von liebgewonnenen Gewohnheiten Abschied zu nehmen“, sagte der Klimawissenschaftler Mojib Latif. Der Klimawandel sei nur zu begrenzen, wenn der Mensch aufhöre, Wärme und Energie durch das Verbrennen fossiler Rohstoffe zu erzeugen. „Nur die erneuerbaren Energien sichern uns die Zukunft.“ Musik gab es zum Auftakt der Demonstration von Sängerin Alli Neumann.
Am Nachmittag sprach die Polizei der MOPO gegenüber dann von 3500 Demonstranten. Das klafft allerdings weit auseinander mit den Schätzungen, der Klimaaktivisten, die 12.000 Teilnehmer vermeldeten. Bereits im Nachgang der vergangenen Demo Anfang März war es zu Unstimmigkeiten zwischen Fridays for Future und der Hamburger Polizei im Hinblick auf die veröffentlichten Teilnehmer:innenzahlen gekommen. Im Vorfeld hatten die Klimaaktivisten allerdings bis zu 20.000 Demonstranten erwartet.
Fridays for Future in Hamburg: Polizei empfiehlt Nutzung von Bus und Bahn
Die Polizei ging im Vorfeld der Demo davon aus, dass Autofahrer:innen in Hamburg viel Geduld mitbringen müssen. Es werde wegen des Aufzuges in der Hamburger Innenstadt zu erheblichen Verkehrsbehinderungen durch Straßensperrungen kommen, hieß es dazu.
Mehr Samstag. Mehr Sonntag. Mehr MOPO!
Unsere extra-dicke MOPO AM WOCHENENDE hat es in sich: Auf 64 Seiten gibt’s aktuelle News, packende Reportagen, spannende Geschichten über Hamburgs unbekannte Orte und die bewegte Historie unserer Stadt, die besten Ausgehtipps für’s Wochenende, jede Menge Rätsel und vieles mehr. Die MOPO AM WOCHENENDE: Jeden Samstag und Sonntag für Sie am Kiosk – oder ganz bequem im Abo unter MOPO.de/abo
Für den Abbau der Bühne werde die Willy-Brandt-Straße voraussichtlich noch bis 22 Uhr gesperrt bleiben. Wer in die Stadt muss, sollte am besten Bus und Bahn nutzen. Allen übrigen Verkehrsteilnehmern wird empfohlen, den betroffenen Bereich weiträumig zu umfahren.
Das könnte Sie auch interessieren: Wegen schwacher Leistungen – Was sich für Hamburgs Schüler ändern wird
Beim zehnten globalen Klimastreik an diesem Freitag wollen nach Angaben der Klimabewegung Menschen überall auf der Welt für Klimagerechtigkeit und Frieden demonstrieren – von Taiwan über Nigeria bis nach Australien. Allein in Deutschland seien Aktionen an 240 Orten geplant.