Ein junger Mann (Bahram) steht neben Olaf Scholz
  • Ohne das Kirchenasyl wäre Bahram wohl abgeschoben worden. Jetzt arbeitet er als Koch – unter anderem für Olaf Scholz.
  • Foto: hfr

Koch verrät, was der Kanzler gern verspeist

Bahram ist 2018 mit seiner Familie über Schweden nach Hamburg geflohen. Ein Jahr lebte er im Kirchenasyl. Danach machte er eine Ausbildung zum Koch. Jetzt arbeitet er als Küchenchef in einer Cateringfirma, die zuletzt sogar für Olaf Scholz kochte. Der Geschmack des Kanzlers: überraschend bodenständig.

Der Appetit scheint Olaf Scholz (SPD) noch nicht vergangen zu sein, trotz Ampel-Aus, öffentlicher Schlammschlacht mit Ex-Finanzminister Christian Lindner (FDP) und ewiger Diskussion um seine erneute Kanzlerkandidatur. Bei seinem Besuch im Deutschen Schauspielhaus (St. Georg) am vergangenen Wochenende bestellte er ganz bodenständig Falafel – zubereitet von Küchenchef Bahram, der nichts von Scholz‘ Anwesenheit wusste.

Ohne Kirchenasyl wäre Bahram abgeschoben worden

„Ich habe einen Zettel mit der Bestellung von Scholz bekommen. Ich dachte erst, der Service verarscht mich“, erinnert sich Bahram. Er kam aus der Küche, um Scholz mit eigenen Augen zu sehen und bat um ein Foto: eng beisammen, strahlen sie in die Kamera. Ob der Kanzler weiß, wer da neben ihm steht? Wohl kaum.

„Wir müssen endlich im großen Stil diejenigen abschieben, die kein Recht haben, in Deutschland zu bleiben“, erklärte Scholz noch vor einem Jahr im „Spiegel“. Auch Bahram hätte gemäß des Dublin-III-Abkommens abgeschoben werden müssen. Dann gewährte ihm eine Gemeinde in Ottensen Kirchenasyl. Er konnte bleiben und machte später im Hamburger Sternerestaurant „Landhaus Scherrer“ eine Ausbildung zum Koch.

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Viel geredet haben die beiden nicht. Scholz bedankte sich kurz für das leckere Essen und bot an, noch ein Bild mit dem gesamten Küchenteam zu machen. „Er war sehr nett. Das hätte ich nicht gedacht“, sagt Bahram.

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