• Foto: picture alliance/dpa

Könnte der Todesstoß sein: So reagiert die Gastronomie auf den neuen Lockdown

Die neuen Lockdown-Regelungen, die am Mittwochabend verkündet wurden, treffen Restaurants besonders hart und bringen die Gastronomie-Branche erneut ins Wanken. Den ganzen November über werden Restaurants und Co. wieder dichtgemacht. Die Gastro-Gewerkschaft NGG fürchtet massive Folgen, gar den „Todesstoß“ für viele Betriebe.

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) zeigt sich äußerst besorgt: „Der Senat sollte sich die Situation im Gastgewerbe genau angucken und die Pläne für die Hansestadt überdenken“, so Silke Kettner, Geschäftsführerin der NGG-Region Hamburg-Elmshorn.

NGG befürchtet massive Folgen für die Branche

Ein erneuter Lockdown im November könnte für viele Gastgewerbe der endgültige Todesstoß sein – schon durch die Einschränkungen im Frühjahr sind viele Betriebe in finanzielle Notlage geraten. Viele der rund 4000 Betriebe in Hamburg mit ungefähr 55.000 Beschäftigten würden die erneuten drastischen Maßnahmen nicht verkraften können, so Kettner. Wenn ein Großteil von ihnen pleitegehe, würde sich auch das Stadtbild verändern.

Gewerkschaft: „Gastro-Sterben und Entlassungswelle“

Kettner befürchte ein „Gastro-Sterben und eine Entlassungswelle ungekannten Ausmaßes“, wenn der Bund nicht deutlich nachlege. Kellner, Köchinnen, aber auch Hotelangestellte hätten große Sorgen. Viele von ihnen könnten mit dem Kurzarbeitergeld gerade einmal die Miete zahlen. In einer Mitteilung betont die Gewerkschaft, dass das RKI in einem aktuellen Lagebericht davon ausgehe, „dass Speisegaststätten keine Treiber der Pandemie sind“.

Gastro-Branche durch erneuten Lockdown in Gefahr

Kettner fordert ein differenziertes Vorgehen der Politik, Skandale wie im Schanzenviertel, „wo Gäste fehlerhafte Kontakte hinterlassen haben, stehen keinesfalls für die ganze Branche“.

Das könnte Sie auch interessieren: Gastro, Schulen, Geschäfte – Merkel und Länder beschließen drastische Corona-Maßnahmen

Man solle also unterscheiden zwischen Gaststätten, die die Regeln korrekt einhalten und denen, die das nicht tun. „Wenn etwa das Stammlokal auf Abstandsregeln und Maskenpflicht achtet, dann ist das Infektionsrisiko beim Abendessen dort sehr gering“, betont die Gewerkschafterin.

Video: So denken die Hamburger über die Corona-Maßnahmen

„Die Politik muss abwägen, wo Schließungen wirklich Sinn machen. Es darf keine ganze Branche pauschal geopfert werden“, fordert sie im Namen der NGG. Bund und Länder würden die Branche durch Aussetzung der Insolvenzantragspflicht, Soforthilfen und der Verlängerung des Kurzarbeitergeldes zwar bereits unterstützen, „doch die Mittel werden nicht ausreichen, damit die Branche den Winter übersteht“.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp