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Koks, Dopingmittel, E-Bikes: Zoll Hamburg: Ware geht häufig im Darknet über die Theke

Das Zollfahndungsamt Hamburg zieht für das Corona-Jahr 2020 eine positive Bilanz: Insgesamt haben die Ermittler mehr als 1150 Verfahren wegen mittlerer, schwerer und organisierter Kriminalität eingeleitet. Besonders oft hatten es die Zöllner mit Rauschgift wie Kokain zu tun, teilte ein Zoll-Sprecher mit.

Gerade im Bereich des Handelns mit Doping- und Arzneimitteln verlagerten sich viele Geschäfte in den virtuellen Raum. Ein Großteil der Kommunikation zwischen Verkäufer und Käufer läuft im Darknet ab. „Der Kampf gegen den illegalen Handel hatte 2020 einen bedeutenden Anteil an der Arbeit der Zollfahndung“, so Sprecher Stephan Meyns.

Zoll Hamburg: Ware geht häufig im Darknet über die Theke

Auch Billig-Ware, vorwiegend aus China, fingen die Zöllner ab. Meyns: „Es wird immer wieder versucht, diese Antidumpingzölle mit betrügerischem Verhalten zu umgehen.“ 2020 besonders im Trend: Fahrräder und E-Bikes. René Matschke, Leiter des Zollfahndungsamtes: „Wir kämpfen für faire Wettbewerbsbedingungen.“

Im Zuge der Ermittlungen im Bereich der Verbrauchssteuern haben Zöllner knapp 28 Millionen (!) Zigaretten sichergestellt – oft gefälschte Ware oder Produkte, für die die Tabaksteuer hinterzogen werden sollte. Besonders dreist: Eine Gruppe aus Hamburg soll Korrosionsschutz als Kraftstoff in ganz Europa verkauft haben. Steuerschaden: neun Millionen Euro.

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Vor allem hatten es die Zollfahnder aber mit Rauschgift zu tun: In den großen deutsche Seehäfen Hamburg und Bremerhaven wurden 2020 insgesamt 8.087 Kilogramm Kokain sichergestellt, etwas weniger wie das Jahr davor (9.506). Dazu fingen die Zöllner 244 Kilo Heroin ab. „Die Menge lag erneut auf sehr hohem Niveau“, so Sprecher Stephan Meyns. Darin nicht miteinkalkuliert sind die 16 Tonnen Koks, die im Februar dieses Jahres abgefangen wurden.

Auch im Rauschgiftbereich erkennen die Zöllner einen deutlichen Trend der Verlagerung der kriminellen Aktivitäten. Viele Drogenpakete werden per Post geschickt, die Bestellungen im Darknet abgewickelt. Zollfahndungs-Chef René Matschke: „Wir werden natürlich auch hier den Verfolgungsdruck weiter hochhalten.“ 

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