Selbstzerstörer vom Dienst: Kommentar: Laschet tritt sich selbst in den Allerwertesten
Kommentar –
Armin Laschet kämpft gegen einen unerbittlichen Gegner, der ihm regelmäßig gepfefferte Tritte in den Allerwertesten gibt – sich selbst. Zuletzt verzichtete der CDU-Kanzlerkandidat auf große Auftritte. Stattdessen schickte die CDU lieber ihre Populismus-Rakete Friedrich Merz in die Politik-Manege. Doch auch außerhalb des Rampenlichts ramponiert sich Laschet weiter: Derzeit überlegt er, die Wahl seines Nachfolgers in NRW auf die Zeit nach der Bundestagswahl zu verschieben. Um sich ein Hintertürchen offen zu halten? Er bestreitet das. Dennoch könnte ihm dieses Manöver zum Verhängnis werden.
Laschets Überlegungen zur Ministerpräsidenten-Nachfolge, von mehreren Mitgliedern des Landesvorstands bestätigt, sieht stark nach einem Hintertür-Manöver im Falle einer Wahl-Niederlage aus. Nach dem Motto: In Berlin versagt, tja, Düsseldorf tut’s notfalls auch. Im „FAZ“-Interview widerspricht Laschet dieser Lesart: „Mein Platz ist nach der Bundestagswahl in Berlin.“ Doch an Versprechen vor der Wahl mag sich danach bekanntlich so mancher nicht mehr erinnern.
Tappst Laschet in die Röttgen-Falle?
Laschet droht, in die Röttgen-Falle zu tappen. 2012 wollte CDU-Mann Norbert Röttgen Ministerpräsident in Düsseldorf werden und im Falle einer Niederlage Bundesumweltminister in Berlin bleiben. Die Wähler straften ihn mit miserablen Ergebnissen ab.
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Laschet muss nun zeigen – und nicht nur sagen – dass eine Kandidatur um das Kanzleramt für ihn „all or nothing“ bedeutet. Er kann sich keine Halbherzigkeiten leisten. In aktuellen Umfragen wird der Vorsprung der Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock auch so schon immer größer.