Kommentar zum Elbtower: Vorsicht vor der Lust am Scheitern
Man kann Hochhäuser grundsätzlich doof finden. Und es gibt auch viele Gründe, wütend zu sein über die Entstehungsgeschichte des Elbtowers. Über die nonchalante Art, mit der Olaf Scholz einst über alle Warnungen vor dem Immobilien-Heiopei Benko hinweggegangen war. Und auch über den Tschentscher-Senat, der nach dem Pleite-Crash des Ösis jede Verantwortung von sich geschoben hatte und gebetsmühlenartig von einem privatwirtschaftlichen Projekt sprach.
Natürlich ist dieses Haus mehr als das.
Aber bei allem Ärger sollte man einer Versuchung nicht nachgeben: nämlich der, das Projekt aus Prinzip scheitern sehen zu wollen.
Elbtower: eine Sünde, das nicht zu Ende zu bringen
An den Elbbrücken sind Hunderte Millionen Euro verbaut worden. Es wäre nicht nur ökologisch und wirtschaftlich eine Sünde, das nicht zu Ende zu bringen. Es wäre auch ein Jammer für die Stadt. Klar ist doch: Wenn das Ding erst mal steht, wird es sein wie bei Elbphilharmonie und Grünem Bunker. Die meisten Hamburger werden das spektakuläre Bauwerk mögen.
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Die berühmte naturhistorische Sammlung braucht endlich einen Ort, an dem sie würdig präsentiert werden kann. Dem verschrienen Haus kann sie Leben und Sinn einflößen. Das ist quasi eine Win-win-win-Situation. Zu bemäkeln, dass für das Museum Mietkosten aus der öffentlichen Hand fällig werden würden (die es sonst als Baukosten gäbe), das ist kein Argument, sondern wirkt eher wie Missgunst.