• Foto: Marius Röer

Kommt jetzt das XXL-Alkoholverbot?: „Corona-Cornern“: Anwohner-Aufstand in der Schanze

Lärm, Müll, Gedränge – seit Jahren schon müssen sich die Bewohner der Schanze mit diesen Problemen herumschlagen. Durch die Corona-Krise erreicht der Ärger jetzt jedoch eine neue Dimension. Der Stadtteilbeirat geht auf die Barrikaden und fordert ein umfassendes Alkohol-Verkaufsverbot!

Bereits am Freitagabend hatte das Bezirksamt Altona in Abstimmung mit der Polizei den Außer-Haus-Verkauf von Alkohol für 19 Kioske und Kneipen untersagt – von 18 Uhr bis Samstagmorgen 8 Uhr. Dadurch sollte das „Corona-Cornern“ verhindert, der Infektionsschutz gesichert werden.

Hamburg: Stadtteilbeirat will Sternschanze trocken legen

Der Stadtteilbeirat möchte jedoch, dass die Schanze viel länger trocken gelegt wird. In einem offenen Brief an Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) und Innensenator Andy Grote (SPD) wird der Senat aufgefordert, ein „dauerhaftes Außer-Haus-Alkohol-Verkaufsverbot, mindestens von Donnerstag bis Sonntag ab jeweils 20 Uhr“ einzuführen. Dies müsse sowohl Gastronomie als auch Einzelhandel umfassen.

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Dem Beirat sei bewusst, dass dies auch Einschränkungen für Anwohner bedeute, man sehe aber keine andere Möglichkeit, das „Massen-Cornern mitten im Wohngebiet in erträgliche Bahnen“ zu lenken. Immerhin gab’s bereits vor Corona massive Probleme: Seit Jahren schon decken sich – vor allem am Wochenende – Menschen mit Bier und Schnaps bei Kiosken ein, um anschließend eine Art Freiluft-Party zu feiern. Inklusive all der unschönen Randerscheinungen.

Schanze: Anwohner fordern noch mehr vom Senat

„Diese Menschenmassen nehmen keinerlei Rücksicht auf die Anwohner, sie produzieren ganz erheblich Lärm, die cornernden Massen entleeren ihre Blasen und teilweise Mägen immer wieder in unsere Hauseingänge“, so der Stadtteilbeirat. So gut wie kein Anwohner sei bewusst und willentlich in ein „Party-Viertel“ gezogen. Auch in der Schanze würden Familien oder Schichtarbeiter leben, die ihren Schlafrhythmus nicht dem Partybetrieb anpassen können und wollen.

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Offensichtlich muss sich der Senat aber noch weiteren Probleme annehmen. So fordert der Stadtteilbeirat, dass die zeitlichen und räumlichen Auflagen für die Außengastronomien endlich durchgesetzt würden – dies sei aktuell viel zu selten der Fall. Außerdem sollen die zahlreichen E-Scooter und E-Roller von den Gehwegen beseitigt werden. „Sorgen Sie endlich dafür, dass die knappen Gehwegflächen nicht auch noch von kommerziellen Anbietern für ihre Zwecke missbraucht werden“, so der Beirat.

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