Immer teurer: Kostenschock im Pflegeheim – doch Hamburg ist hier eine Ausnahme
Professionelle Pflege und Versorgung im hohen Alter – das ist für Otto und Paula Normalpensionär kaum noch zu bezahlen: Wer sich einen Platz im Heim leisten will, muss richtig was auf der hohen Kante haben. Der Eigenanteil der Pflegekosten ist innerhalb kurzer Zeit um hunderte Euro im Monat gestiegen.
Die je nach Bundesland heftig gestiegenen Summen zeigt eine Auswertung von Daten des AOK-Pflegenavigators, die dem „Spiegel“ vorliegt. „Insbesondere in den neuen Bundesländern sind die Preisanstiege massiv und führen zu großen Problemen für Pflegeheime, Pflegebedürftige und ihre Angehörigen“, sagt Managing Partner Sebastian Deppe.
In Zahlen bedeutet das: Zwischen Oktober 2021 und Januar 2023 ist der Eigenanteil im Heim auf durchschnittlich 2000 Euro im Monat gestiegen. Vor allem in Ostdeutschland sind die Kosten enorm in die Höhe geschnellt. An der Spitze: Pflegeheime in Sachsen (plus 509 Euro pro Monat) und Mecklenburg-Vorpommern (plus 473 Euro monatlich).
Hamburg hat den geringsten Kostenanstieg in Deutschland
Immerhin: In Hamburg blieb der Anstieg noch überschaubar, hier beträgt er durchschnittlich 162 Euro im Monat. Das ist das geringste Kosten-Plus in ganz Deutschland. In Schleswig-Holstein ist die Situation weniger entspannt, hier sind die Kosten im Mittel um ganze 418 Euro pro Monat in die Höhe geklettert.
Aber woran liegt diese Kostenexplosion? Zum einen, wenig verwunderlich, an der Inflation. Energie- und Mietkosten, Lebensmittel, Strom, Heizung – all das ist im letzten Jahr um bis zu 20 Prozent teurer geworden. Und diese Kosten werden auf die Menschen im Heim umgelegt.
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Zweiter Faktor: Pflegefachkräfte müssen seit September 2022 mindestens nach Tarif bezahlt werden. Eine gute Sache, aber die Kosten dafür werden natürlich auch auf die Menschen im Heim umgelegt. Und das ist vor allem in Ostdeutschland deutlich spürbar.