• Nele Brebeck bewirbt sich in Altona für ein Direktmandat im Bundestag.
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Kritik an den Grünen: „Fridays for Future“-Aktivistin will für Hamburg in den Bundestag

Altona –

Eigentlich wollte sie Tiermedizin studieren – doch Fridays for Future eröffnete ihr einen neuen Weg. Nele Brebeck ist 21 Jahre alt, seit zwei Jahren Mitglied bei den Grünen und will jetzt in den Bundestag. Sie fordert mehr Engagement in der Partei und will klarstellen: Die Regierung darf die Klimaprobleme nicht auf Einzelpersonen abladen, sondern muss da anpacken, wo es wehtut – bei Großkonzernen und der Energiewende.

„Wo grün draufsteht, sollte auch grün drin sein“, sagt die 21-Jährige im Gespräch mit der MOPO. Um sich aktiv an der Klimapolitik zu beteiligen, entschied sie, 2018 neben ihrem Engagement bei Fridays for Future bei den Grünen Mitglied zu werden. Schnell merkte sie: „Die brauchen doch noch einen ziemlichen Schubs.“ Das Handeln fehle ihr, den vielen Worten folge oft nicht besonders viel Tatendrang.   

Nele Brebeck: Von „Fridays for Future“ in den Bundestag

Dafür will sich die 21-Jährige jetzt stark machen und bewirbt sich in Altona auf eines der 299 Direktmandate für den Bundestag. Die von „Fridays for Future“ an Hamburg gestellten Forderungen will sie auf kommunaler Ebene weiter verfolgen: Klimaneutralität im Jahr 2035, 2025 der Ausstieg aus der Kohleverstromung und mehr klimaenergetische öffentliche Gebäude sind nur einige davon. Auf Bundesebene sei vor allem der Kohleausstieg 2030 eines der großen Ziele.

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Nele Brebeck kommt aus einer kleinen Stadt in Niedersachsen nahe Hamburg, lebt bei ihrer Mutter und studiert im dritten Semester Politikwissenschaften mit dem Schwerpunkt Klima-, Energie- und Ressourcenpolitik an der Universität Hamburg. Sie ist mit Besuchen auf Biomärkten, heimischen Saison-Nahrungsmitteln und einer möglichst geringen Nutzung von Plastiktüten aufgewachsen. Sie selbst ist Veganerin, der Rest ihrer Familie lebt vegetarisch.

Autofahren? Für sie persönlich unwichtig. „Ich habe mit 21 noch keinen Führerschein“, erzählt sie mit einem Lachen. 

Könnte sie sich aussuchen wo sie wohnen möchte, dann wäre es Altona – der Hamburger Bezirk, in dem sie jetzt auch kandieren wird. „Ich fühle mich in Altona einfach wohl und ich mag die Diversität sehr“, sagt sie, „Leider ist es einfach zu teuer.“ Zur Wahl kann sie sich dennoch aufstellen lassen, denn nach Artikel 15 des Bundeswahlgesetzes sind lediglich die Deutsche Staatsbürgerschaft und ein Mindestalter von 18 Jahren erforderlich.

Hamburg: Mobilität darf niemanden ausschließen

Sie sagt, sie sei „einmal Aktivistin, immer Aktivistin“, aber erhebt dabei nicht mahnend den Zeigefinger gegen ihre Mitmenschen. Aus ihrer Sicht liegt die Lösung der Klimakrise nicht bei dem individuellen ökologischen Fußabdruck, sondern auf einer deutlich höheren Ebene. Nicht jeder kann sich einen nachhaltig produzierten Pullover, das Biofleisch vom Metzger oder die von der Bundesregierung beworbenen klimaenergetischen Umbauten des Eigenheims leisten.

Ein Problem sieht Brebeck auch klar in der Mobilität: „Es darf niemand ausgeschlossen werden.“ Aber genau das sei bei den hohen Preisen der Bahn und auch des Hamburger Nahverkehrs der Fall. Hinzu kommt der nur langsam voranschreitende Ausbau von Bus- und Bahnlinien. „Man kann nicht verlangen, das Auto stehen zu lassen, wenn es keine adäquate Alternative gibt“, sagt sie.

Nele Brebeck will Großkonzernen Grenzen setzen

Der Druck auf die Politik und die Unternehmen muss steigen, sagt Brebeck. Die ständige Abwägung zwischen Wirtschaft und Klimaschutz sei der falsche Weg. „Konzernen müssen Grenzen gesetzt werden, es muss klare Regeln und wenn nötig Verbote geben“, dafür will die 21-Jährige kämpfen. „Jetzt ist die Legislaturperiode, in der wir entscheiden, ob und wie die 1,5-Grad-Grenze eingehalten werden kann“, sagt sie. „Wenn nicht jetzt wann dann?“ 

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