Wird der Hauptbahnhof bald mit neuen Regionalhalten entlastet?
  • Wird der Hauptbahnhof bald durch neue Regionalhaltestellen entlastet?
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Kritik aus Schleswig-Holstein: Hamburger Hauptbahnhof bremst Verkehrswende

Der Hamburger Hauptbahnhof – für die Schleswig-Holsteiner ist er das Tor zur Welt. Umso wichtiger ist es für Unternehmen wie den Verkehrsverbund NAH.SH, dass am zentralen Umsteigeplatz der Pendler und Reisenden aus dem Norden alles glatt läuft. Bereichsleiter Jochen Schulz meint: Hamburgs Hauptbahnhof bremst die Entwicklungen aus.

Gegenüber dem NDR erklärte Jochen Schulz von NAH.SH, der Hamburger Hauptbahnhof sei zu klein. Das hätten auch die Probleme in den vergangenen Monaten gezeigt, bei denen es im Zuge des Neun-Euro-Tickets zu überfüllten Bahnsteigen und verpassten Anschlüssen gekommen war.

Kritik aus Schleswig-Holstein: Hamburger Hauptbahnhof ist zu klein

Mit den steigenden Fahrgastzahlen „potenzieren sich die Probleme“, so Jochen Schulz im NDR. Alles spiele sich auf engem Raum ab. Es gebe zu wenig Platz für Reisende, zu wenig Bahnsteige und nur begrenzte Zugstrecken in den Hauptbahnhof. 

Schulz plädiert dafür, den Hauptbahnhof als Knotenpunkt zu entlasten. Das könne beispielsweise geschehen, „indem man zusätzliche Möglichkeiten des Umsteigens an anderer Stelle schafft“. Eine zweite Möglichkeit sehe er darin, den neuen Bahnhof Altona als Umsteigepunkt zu nutzen, so dass Passagiere den Hauptbahnhof nur durchfahren.

Bahn prüft zusätzliche Regionalhalte

Laut dem Sender prüft die Deutsche Bahn eigenen Angaben zufolge bereits zusätzliche Regionalhalte, unter anderem am Berliner Tor. Außerdem habe man den Hauptbahnhof entlastet, indem weitere Zugänge geschaffen wurden. Langfristig sei unter anderem ein neuer S-Bahn-Tunnel zwischen dem Hauptbahnhof und Altona geplant.

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Nach Einschätzung von Carsten Gertz, Professor für Verkehrsplanung an der Technischen Universität Hamburg, besteht ein weiteres Problem des Hauptbahnhofs darin, dass dort Züge aus mehreren Bundesländern und von verschiedenen Verkehrsunternehmen enden. Gerade Regionalzüge würden dann einige Zeit auf den Gleisen stehen, bevor sie zurückfahren und so die Kapazitäten blockieren.

Karl-Peter Naumann vom Fahrgastverband Pro Bahn in Schleswig-Holstein ist der Meinung, dass das Problem nicht allein beim Hamburger Hauptbahnhof liege. Er fordert eine „Konferenz Bahnverkehr“ mit Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen, um neue Lösungen zu entwickeln. (mp)

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