Der Hamburger BUndespolizei-Chef Christian Linkogel ehrt die drei Retter Mohamed, Amjad und Maiar (v.l.).
  • Der Hamburger BUndespolizei-Chef Christian Linkogel ehrt die drei Retter Mohamed, Amjad und Maiar (v.l.).
  • Foto: RUEGA

„Kühler Kopf und heiße Herzen“: Lebensretter von Bundespolizei geehrt

Es waren dramatische Szenen, die sich Anfang Juni am S-Bahnhof Sternschanze abspielten: Ein 35-Jähriger wollte sich offenbar das Leben nehmen und sprang ins Gleisbett. Ein S-Bahn näherte sich. Dass er heute noch lebt, verdankt der Mann drei mutigen Rettern. Sie sind am Dienstag von der Bundespolizei geehrt worden.

Was war am 3. Juni geschehen? Nachdem der 35-Jährige auf die Gleise gesprungen war, informierten Bahn-Mitarbeiter die Bundespolizei. Zuvor hatten sie dem Fahrer der S-Bahn per Handzeichen mitgeteilt, dass er sofort bremsen solle. „Der Zug kam kurz vorm Bahnsteig zum Stehen“, so Bundespolizei-Sprecher Thomas Hippler.

Hamburg: Lebensretter von Bundespolizei geehrt

Der 35-Jährige kletterte an einen Strommast hoch, in Richtung Oberleitung. „Er kam dieser bedrohlich nah“, erklärt Hippler der MOPO. „Es hätte auch ohne Berührung ein lebensgefährlicher Lichtbogen entstehen können. Es war eine wirklich sehr gefährliche Situation.“

Drei auf dem Bahnsteig stehende Syrer, die sich untereinander nicht kannten, aber sofort im Team funktionierten, boten ihre Hilfe an. Sie sprachen dem 35-Jährigen Mut zu und schafften es tatsächlich, den Mann zum Runterklettern zu bewegen. Hippler: „Wären sie nicht gewesen, wäre es wohl zu einem tödlichen Unglück gekommen. Mit uns wollte er nicht kommunizieren. Die sprachliche Barriere war zu massiv.“ Der 35-Jährige kam nach Rücksprache mit Medizinern anschließend in eine psychiatrische Klinik, befindet sich seitdem in Behandlung.

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Für ihr „Engagement und Einsatz im Rahmen der Zivilcourage“ wurden Mohamed (27), Maiar (25) und Amjad (28) am Dienstag am Hauptbahnhof von der Bundespolizei geehrt, kleine Präsente und Schokolade inklusive. Christian Linkogel, Leiter der Bundespolizeiinspektion Hamburg: „Sie haben mit kühlem Kopf und heißem Herzen geholfen.“

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