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So sieht ein Radschnellweg in Nordrhein-Westfalen aus. Auch rund um und in Hamburg sollen derartige Projekte entstehen.
  • So sieht ein Radschnellweg in Nordrhein-Westfalen aus. Auch rund um und in Hamburg sollen derartige Projekte entstehen.
  • Foto: picture alliance / picture alliance | Rainer Hackenberg

Lange Planungen, hohe Kosten: Das wird aus den Rad-Highways nach Hamburg

Wie eine Autobahn – nur für Fahrräder! Die sieben geplanten Rad-Highways, die künftig Hamburg mit seiner Metropolregion verbinden sollen, versprechen schnelles und entspanntes Radeln. Allerdings: Seit Beginn der Planungen im Jahr 2018 ist außerhalb der Hansestadt noch kein einziger Kilometer davon tatsächlich gebaut worden, und in Schleswig-Holstein haben vor Kurzem mehrere Kommunen angekündigt, dass sie sich weder finanziell noch personell dazu in der Lage sehen. Steht das Projekt also vor dem Aus? Nein, ganz im Gegenteil, versprechen die Verantwortlichen.

„Das ist das größte Projekt in der Metropolregion Hamburg“, sagte Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne), der am Montag zusammen mit Landrätin Elfi Heesch vom Kreis Pinneberg, Lübecks Bausenatorin Joanna Hagen, Oberbürgermeisterin Katrin Schmieder aus Norderstedt und Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) eine Zwischenbilanz zog.

Sieben Radschnellwege sollen künftig vom Umland nach Hamburg führen. Zwei weitere sind in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein geplant. Lorenz Siegel/Copenhagenize
Radschnellnetz Metropolregion Hamburg
Sieben Radschnellwege sollen künftig vom Umland nach Hamburg führen. Zwei weitere sind in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein geplant.

Das 300 Kilometer lange Radschnellnetz, das sich einmal über vier Bundesländer erstrecken soll, wurde seit dem Start 2018 bereits mit 1,6 Millionen Euro gefördert. Gebaut wurde davon allerdings bislang erstaunlich wenig: In Hamburg seien inzwischen 13 von 108 Kilometern fertiggestellt, berichtete Tjarks.

Dazu zählt unter anderem der vier Meter breite Zwei-Richtungsradweg im Harburger Binnenhafen. Dieser Radschnellweg soll künftig in Lüneburg starten und von dort aus über Wihelmsburg bis in die HafenCity führen. „Jedes zweite Fahrrad, das in Deutschland im vergangenen Jahr gekauft wurde, war ein E-Bike“, sagte der Verkehrssenator. „Damit sind solche Distanzen auch im Alltag kein Hindernis mehr.“

Sieben Radschnellwege sollen einmal nach Hamburg führen

Hindernisse gibt es dafür an anderer Stelle noch mehr als genug: „Eins unserer größten Probleme ist der Fachkräftemangel“, berichtet Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen. Manchmal verliefen die Routen auch über Privat-Grundstücke, dort müssten dann erst einmal Lösungen mit den Eigentümern gefunden werden.

Aber auch die Abstimmung zwischen dem Land, den Kreisen und Kommunen sei oft herausfordernd: Manchmal sei der eine für einen Straßenabschnitt verantwortlich, mal der andere. „Das ist in Hamburg deutlich einfacher“, so der CDU-Politiker.

Probleme bei der Umsetzung der Radschnellwege

Zuletzt hatte Schleswig-Holstein seine ursprüngliche Finanzierungszusage für die Radroute von Bad Bramstedt bis in die Hamburger Stadtteile Winterhude und Alsterdorf wieder zurücknehmen müssen. Denn auf dieser Strecke liegt der Hauptteil der Straßenbaulast entgegen erster Annahmen doch nicht beim Land, sondern den Kommunen. Diese weigern sich allerdings jetzt zum größten Teil, finanziell einzuspringen. Madsen bleibt trotzdem optimistisch: „Es gibt immer noch sehr viele mögliche Fördergelder, die die Kommunen beantragen können“, sagte er jetzt am Montag. Nach seiner Einschätzung kostet ein Kilometer Radschnellweg um die 2,5 Millionen Euro.

Rund um die Hansestadt sollen die Radschnellwege in Elmshorn, Bad Bramstedt, Ahrensburg, Geesthacht, Lüneburg, Tostedt und Stade starten. Zwei weitere sind von Bad Schwartau über Lübeck bis nach Groß Grönau und von Wismar bis nach Schwerin geplant.

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