Flughafen eskaliert Streit um Sicherheitskontrolle: harsche Kritik an Bundespolizei
Am Hamburger Flughafen warten für Pfingsturlauber vor Sonne, Strand und Erholung erst einmal Stress, lange Schlangen und Gedränge. Seit etwa zwei Wochen kommt es dort immer wieder zu langen Schlangen an der Sicherheitskontrolle. Der Flughafen selbst prangert die Missstände jetzt an – sieht sich aber nicht in der Verantwortung.
Kurz vor Start der Pfingstferien mussten die Gäste am Flughafen in Fuhlsbüttel bereits mit Wartezeiten von bis zu 90 Minuten rechnen und auch am Dienstag war es etwa eine Stunde.
Hamburger Flughafen: Lange Wartezeiten an der Kontrolle
„Die derzeitigen Wartezeiten an der Sicherheitskontrolle entsprechen nicht den Erwartungen, die wir als Flughafen an den Service der Bundespolizei und deren Dienstleister haben“, dieses Statement veröffentlichte der Flughafen jetzt am Dienstag über die sozialen Medien. „Trotz unserer seit Monaten wiederkehrenden Ansprache und Informationen über die Verkehrszahlen müssen wir leider feststellen, dass die notwendigen Ressourcen in Hamburg nicht durchgängig zur Verfügung stehen.“
Die Sicherheitskontrollen werden laut der zuständigen Bundespolizei vom externen Sicherheitsdienstleister FraSec übernommen. Dort gab es in der vergangenen Woche einen Krankenstand von über 30 Prozent, weshalb das Personal am Hamburger Flughafen fehlte.
Bundespolizei unterstützt selbst wieder am Flughafen
Die Bundespolizei unterstützt nun aber auch selbst wieder in Hamburg. Allerdings könne sie dies nur in begrenztem Umfang. „Die Masse der Tätigkeiten können wir nicht auffangen“, sagte Sprecher Jörg Rüstow dem „Abendblatt“. Luftsicherheitskräfte erhielten jetzt zum Beispiel eine Schulung, in der sie auf das Auswerten von Röntgenbildern trainiert werden.
Trotzdem: „Wir appellieren hiermit erneut an den Bund, alle Maßnahmen zu ergreifen, die die erforderliche personelle Besetzung der Sicherheitskontrollen so sicherstellen, dass die Wartezeiten für unsere Passagiere im Schnitt nicht über 15 Minuten liegen“, heißt es in dem Statement des Flughafens weiter.
Das will der Dienstleister FraSec am Hamburger Flughafen ändern
FraSec ist sich der aktuellen Situation bewusst und will laut „Abendblatt“ mit „zahlreichen Maßnahmen der aktuellen Arbeitsmarktsituation und der Dienstleisterkrise begegnen“. Prokurist Steffen Seipp verweist demnach auch auf den erwähnten hohen Krankenstand. Seit Montag gebe es einen leicht positiven Trend, das reiche aber noch nicht aus. Deshalb habe das Unternehmen für die nächsten drei Wochen 20 zusätzliche Luftsicherheitsassistenten sowie zehn weitere Hilfskräfte zur Unterstützung eingesetzt.
Tipps für die Fluggäste: Mindestens zwei Stunden vor Abflug am Airport sein, nach dem Check-In unverzüglich zur Sicherheitskontrolle gehen, so wenig Handgepäck wie möglich tragen, elektrische Geräte kurz vor der Kontrolle aus der Tasche holen und Jacken ausziehen.
Bei Eurowings, Lufthansa, Condor, Austrian, Brussels und Swiss kann von 18 bis 20 Uhr der Vorabend-Check-In für Flüge bis 12 Uhr am nächsten Tag genutzt werden. Das geht entweder online von zu Hause aus oder per Automat vor Ort. Über „Slot & Fly“ können Reisende ein 15-minütiges Zeitfenster für die Sicherheitskontrolle buchen.