Lange Schlange vor neuem Registrierungs-Standort in Hamburg
Lange Schlangen vor der Registrierungsstelle in Marienthal: Hunderte ukrainische Flüchtlinge warten am Mittwochvormittag vor dem Amt für Migration auf ihre Erfassung. Alle kommen nicht dran – der Senat bittet um Geduld.
Seit diesem Mittwoch hat die Stadt Hamburg zusätzlich zum überlasteten Zentralen Ankunftszentrum im Bargkoppelweg (Rahlstedt) die Türen für ukrainische Flüchtlinge in der Hammer Straße geöffnet. Der Andrang ist groß, Hunderte Menschen standen am Mittwoch in der Schlange.
An dem Standort sollen sich nur Geflüchtete einfinden, die bereits privat irgendwo untergekommen sind. Ein Sprecher der Innenbehörde sagte, dass alles in geordneten Bahnen verlaufe. Das Amt für Migration in der Hammer Straße ist zur Registrierung von 8 Uhr bis 17 Uhr geöffnet.
Gegen 16 Uhr bat der Hamburger Senat darum, dass „Schutzsuchende, die privat untergebracht sind, in den kommenden Tagen vorsprechen“. Es käme derzeit zu längeren Wartezeiten bei der Registrierung. Allerdings: Genau diese Gruppe soll sich ja eigentlich in der Hammer Straße einfinden. Wer aber erst in den kommenden Tagen vorbeischaut, für den entstehen laut Senat keinerlei Nachteile. Die Behörden hoffen durch die Bitte auf Entlastung vor Ort.
Hamburg: Hunderte Flüchtlinge wollen sich registrieren lassen
In der Zentralen Ankunftsstelle in Rahlstedt ist laut einem Sprecher die Lage weitgehend entspannt. Zeitweise gebe es zwar stärkeren Zulauf, etwa wenn viele Busse zugleich ankommen, und dann müsse auch mit Wartezeit gerechnet werden. Insgesamt sei die Lage aber deutlich ruhiger als am Wochenende. Der MOPO war zuletzt von teilweise chaotischen Zuständen berichtet worden. Menschen hätten tagelang auf ihre Registrierung warten müssen und die Informationslage sei unzureichend gewesen.
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Die Stadt hat nun noch einmal das Personal aufgestockt und den Standort in der Hammer Straße geöffnet, um die Prozesse zu beschleunigen. Es arbeiten nun laut Angaben der Innenbehörde 60 Personen rund um die Uhr an der Registrierung der Flüchtlinge. Senatssprecher Marcel Schweitzer hatte am Dienstag jedoch betont, dass der Registrierungsprozess nun einmal länger dauere, weil auch die Geflüchteten viele Fragen hätten, die in persönlichen Gesprächen beantwortet werden würden.
Die Unterkunft in den Messehallen ist derweil bereits komplett belegt. „Mehr geht nicht“, sagte Markus Kaminski vom Deutschen Roten Kreuz. Es würden aber Möglichkeiten geprüft, weitere Plätze auf dem Gelände bereitzustellen. Die Unterkunft mit einer Kapazität von rund 950 Plätzen war erst am Montag in Betrieb genommen worden.
Insgesamt sind in Hamburg nun 2098 Kriegsflüchtlinge registriert worden – die tatsächliche Zahl der angekommenen Schutzsuchenden dürfte um einiges höher liegen. Von den angekommenen Flüchtlingen wurden mehr als 1100 in städtischen Unterkünften laut Senatsangaben untergebracht.