Dirk Heinrich war damals ärztlicher Leiter des Impfzentrums Hamburg. Nun empfiehlt er Älteren und Vorerkrankten sich dringend nochmal impfen zu lassen. (Archivfoto)
  • Dirk Heinrich war damals ärztlicher Leiter des Impfzentrums Hamburg. Nun empfiehlt er Älteren und Vorerkrankten, sich dringend nochmal impfen zu lassen. (Archivfoto)
  • Foto: picture alliance/dpa/Christian Charisius

Lauterbach: Corona-Sommer-Welle ist da – was ein Hamburger Arzt empfiehlt

Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Älteren und Menschen mit Vorerkrankung zu einer Auffrischungsimpfung geraten. „Die angekündigte Sommerwelle ist leider Realität geworden. Das bedeutet auch für die nächsten Wochen wenig Entspannung“, sagte Lauterbach der „Rheinischen Post“ am Mittwoch.

Der bisher beobachtete Sommereffekt in der Pandemie verpuffe diesmal. Grund dafür sei unter anderem, dass die aktuell zirkulierende Virusvariante sehr leicht übertragbar sei. Außerdem seien fast alle Vorsichtsmaßnahmen ausgelaufen, erläuterte Lauterbach der Zeitung.

Karl Lauterbach: „Angekündigte Sommerwelle ist Realität geworden“

„Älteren und Vorerkrankten empfehle ich daher dringend, sich nochmal impfen zu lassen.“ Dies verhindere nicht unbedingt eine Infektion, aber es verhindere schwere Krankheitsverläufe.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) lag die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwochmorgen bei 472,4 und damit fast doppelt so hoch wie vor einer Woche. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche bei 447,3 gelegen (Vorwoche: 238,1; Vormonat: 452,4).

Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Dirk Heinrich: „Wer noch nicht geimpft ist, sollte sich jetzt impfen lassen“

Auch der Vorsitzende des Virchowbundes, Dirk Heinrich, rief zur Impfung auf – vor allem jene, die noch keinen Impfschutz haben. „Wer noch nicht geimpft ist, sollte sich jetzt impfen lassen, um eine schwere Erkrankung zu vermeiden“, sagte Heinrich der „Rheinischen Post“.

Das könnte Sie auch interessieren: Corona-Zahlen in Hamburg steigen weiter deutlich

Der Virchowbund ist ein Verband, der die Interessen der niedergelassenen Ärzte vertritt. Auch Heinrich wies darauf hin, dass sich Ältere oder Menschen, die zu einer Risikogruppe gehören, eine Auffrischungsimpfung abholen sollten. Die Politik rief er dazu auf, Vorbereitungen für den Herbst zu treffen. (dpa)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp