„Lindenberg! Mach dein Ding“: Wo war eigentlich Otto im Udo-Film?
Seit Donnerstag sind die Anfänge von Rocklegende Udo Lindenberg (73) auf der Kinoleinwand zu bewundern. Doch viele fragen sich: Warum tauchen Otto und Marius Müller-Westernhagen im Biopic „Lindenberg! Mach dein Ding“ nicht auf? Mit den damals noch unbekannten Musikern lebte Udo Anfang der 70er in der legendären Künstler-WG „Villa Kunterbunt“ in Winterhude zusammen. Neben dem Musikklub „Onkel Pö“ gilt das Haus am Rondeel 29 als Geburtsstätte der Hamburger Szene.
Und siehe da: Es gab tatsächlich eine Szene mit Otto für den Film! Das Otto-Double Henry Frenzel (30) stellte den jungen Künstler dar. In besagter Sequenz bespaßt Otto von der Bühne des „Onkel Pö“ die Leute mit Sketchen und Singsang im Hintergrund, während sich Udo (Jan Bülow) und sein Kumpel Steffi Stephan (Max von der Groeben) fragen, wer der Typ da hinten denn sei, und zu dem Schluss kommen, dass das nur so irgendein Komiker sei und nichts Besonderes. In der Retrospektive klingt das amüsant, wenn man an die späteren Erfolge von Otto denkt. Doch die Szene wurde rausgeschnitten.
Otto-Double bemerkte bei der Premiere, dass die Szene fehlte
Frenzel selbst wurde bei der Weltpremiere in Hamburg davon überrascht: „Ich fand den Film so großartig, dass ich es erst gegen Ende gemerkt habe, dass die Szene komplett fehlt“, so der Veranstaltungstechniker aus Berlin. „Natürlich war die Enttäuschung groß. Auch gerade, weil man vor einem Jahr so einen Aufwand betrieben hat. Ich hatte mir für die zweitägigen Dreharbeiten in Hamburg kurzfristig freinehmen müssen. Ich habe Otto immer nur zum Playback gedoubelt, diesmal musste ich ihn auch sprechen. Die Regieassistentin hatte mit mir zuvor am Telefon Sprechübungen gemacht. Das war alles recht aufregend.“
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Eine Zeitung an seinem Geburtsort veröffentlichte vorab sogar einen großen Artikel über den Mann, der nun im Udo-Film mitspielt. „Ich glaube, die haben es noch gar nicht gemerkt, dass es nicht so ist“, meint Frenzel grinsend. Sein Lächeln erinnert tatsächlich an das des echten Ottos, der schon mal telefonisch Kontakt zu ihm aufnahm.
Regisseurin: „Szene nicht von Relevanz“
Der Auftritt im Udo-Film hätte nach 13 Jahren als Otto-Darsteller das große Finale sein sollen: Frenzel konzentriert sich nun auf seinen Hauptjob. Etwas Spaß mit Jan Bülow und Max von der Groeben hatte er auf der Aftershowparty trotzdem: „Die sind völlig cool und locker drauf“, so Frenzel.
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Dass die Otto-Aufnahmen als Bonus auf einer späteren DVD enthalten sein werden, schließt Regisseurin Hermine Huntgeburth übrigens aus, wie sie auf Nachfrage der MOPO mitteilte: „Die Szene war für den fertigen Film am Ende nicht mehr von großer Relevanz, auch als Extra wird sie nicht stattfinden.“