Live-Blog zu „Victoria“: Die nächste Sturmflut rollt auf Hamburg zu
Knapp eine Woche nach Orkan „Sabine“ weht nun Sturmtief „Victoria“ durch Hamburg und den Norden. Alle News und Entwicklungen können Sie hier in unserem Liveticker mitverfolgen:
- Eine siebte Sturmflut soll am Dienstag folgen und Hafen sowie HafenCity fluten
- Sturmtief „Victoria“ soll mit Geschwindigkeiten bis zu 100 km/h über die Küste hinwegfegen
- Anders als bei „Sabine“ soll das Binnenland dieses Mal nicht ganz so heftig betroffen sein
- Die Fährverbindungen auf die Halligen wurden am Sonntag unterbrochen
- In Hamburg stürzte ein Baum auf U-Bahn-Gleise – eine Person wurde verletzt
Nächste Sturmflut am Dienstag erwartet
10.50 Uhr: Auch am heutigen Dienstag haben die Stürme über Hamburg keine Gnade: eine weitere Flut soll folgen. Das wäre dann die siebte diesen Februar – das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) kündigt die Sturmflut für 11.30 Uhr an, berichtet der NDR. Das Mittaghochwasser soll voraussichtlich einen Wasserstand von 3,65 Meter über Normalhöhenull erreichen. Betroffen sein sollen dieses Mal insbesondere tiefliegende Gebiete im Hafen, die HafenCity und Gebiete nahe der Elbe. Das BSH rate dazu, Fahrzeuge in höher gelegene Gebiete zu bringen.
Hamburgs sechste Sturmflut im Februar
14.26 Uhr: Tief „Victoria“ brachte Hamburg die sechste Sturmflut in diesem Monat: Der Scheitelpunkt lag gegen 10.24 Uhr bei 1,52 Meter über dem mittleren Hochwasser, wie es vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie hieß. Fischmarkt und ein Parkplatz in Neumühlen wurden überflutet. Nach Angaben des Wasserstandsvorhersagedienstes könnte es am Freitag eine weitere Sturmflut geben.
Anders als beim Hochwasser in der vergangenen Woche verkehrte die Hamburger S-Bahn planmäßig über die neue Station Elbbrücken. Der Damm an der S-Bahn-Unterführung Zweibrückenstraße sei provisorisch geschlossen worden, sagte ein Bahnsprecher. „Wir fahren und halten ganz normal.“ In der vergangenen Woche war die Unterführung vollgelaufen, die Zugänge zur Station waren nicht mehr passierbar gewesen.
In Hamburg bleibt es stürmisch
11.54 Uhr: Die Wetteraussichten für heute bleiben ungemütlich, meldet der Deutsche Wetterdienst: Am Mittag und am Nachmittag ist der Himmel über Hamburg wechselnd bewölkt, später am Nachmittag gibt es Schauer. Die Temperaturen bleiben mit bis zu zwölf Grad mild. Der Wind weht frisch bis stark aus südwestlicher Richtung, in Böen wird es jedoch stürmisch. An der See und in Schauernähe drohen zum Teil schwere Sturmböen. Zum Abend hin flaut der Wind allmählich ab.
In der Nacht zum Dienstag gibt es bei starker Bewölkung Schauer und vereinzelte Gewitter mit Graupel. Die Tiefstwerte in der Nacht liegen bei fünf Grad. Dazu gibt es frischen bis starken, in Böen auch stürmischen Wind.
Land unter am St. Pauli-Fischmarkt
11.32 Uhr: Der St. Pauli-Fischmarkt steht unter Wasser. Die Sturmflut hat auch die Anleger überspült.
10.02 Uhr: Überflutungsgefahr am St. Pauli-Fischmarkt und anderen tiefergelegenen Gebieten an der Elbe. Das Hochwasser am Vormittag wird mit einem Pegel von etwa 4,15 Meter über Normalhöhennull (NHN) rund zwei Meter über dem Mittleren Hochwasser liegen. Der Scheitelpunkt des Hochwassers soll gegen 10.24 Uhr erreicht werden.
9.16 Uhr: Ein Baum ist an der Station Fuhlsbüttel Nord auf die Gleise gestürzt und mit einem Zug der Linie U1 kollidiert. Dabei wurde ein Fahrgast am Auge verletzt. Mehr dazu gibt es HIER!
Heute drohen in Hamburg Sturmfluten
9.12 Uhr: Die Auswirkungen von „Victoria“ bekommt Hamburg auch am Dienstag zu spüren. Das Bundesamt für Schifffahrt und Hydrographie teilte mit, dass heute eine Sturmflut droht – und das natürlich nicht nur in Hamburg. Im Elbegebiet soll das mittlere Hochwasser etwa 1,5 Meter höher liegen als normal. An der Nordseeküste sollen es etwa zwei Meter sein.
Abgerissenes Hüttendach beschädigt Autos
20.40 Uhr: Am frühen Sonntagabend ist das Dach einer Hütte in der Straße Fischadlerstieg in Horn durch den starken Wind abgerissen und auf die dahinterliegende Straße geschleudert worden. Zum Glück befand sich zu dem Zeitpunkt niemand auf dem Gehweg oder der Straße. Unter anderem ein dort geparkter Smart wurde durch das Dach beschädigt. Die Feuerwehr musste erneut anrücken und die Straße freiräumen.
Hunderte Heuballen brennen lichterloh
16.45 Uhr: In der Straße Am Tonradsmoor in Volksdorf brennen seit dem Nachmittag Hunderte Heuballen lichterloh. Durch Sturm Victoria ist die Rauchentwicklung enorm. Die Brandursache ist bislang unklar. Die Feuerwehr ist vor Ort und kämpft gegen die Flammen. Die Löscharbeiten werden bis in die Nacht andauern.
Baum kippt auf Einfamilienhaus
15.47 Uhr: Am Nachmittag musste die Freiwillige Feuerwehr nach Stellingen ausrücken. Dort hieß es zunächst, dass ein Baum gefällt werden müsse, da er umkippen könne. Die Rettungskräfte wollte gerade die Fällung vorbereiten, da half eine kräftige Böe mit und entwurzelte den Baum. Dieser kippte um und fiel mit der Krone auf ein Einfamilienhaus. Verletzt wurde nach ersten Angaben niemand.
Sturm soll am Montag noch einmal zunehmen
15.08 Uhr: In Hamburg und Schleswig-Holstein muss am Sonntagabend weiter mit stürmischen Böen und Regen gerechnet werden. An der Nordseeküste sind auch weiterhin schwere Sturmböen möglich, wie ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Sonntagmittag mitteilte. Die Temperaturen liegen bei milden 13 Grad Celsius, also drei Grad unter den erwarteten 16 Grad.
In der Nacht nehmen Wind und Regen vorübergehend ab. Nur an der Westküste sind bis Montagvormittag schwere Sturmböen bis 95 Stundenkilometer zu erwarten. Im weiteren Tagesverlauf nimmt der Sturm laut der DWD-Prognose dann auch in den anderen Landesteilen wieder zu. Es werden erneut milde 12 Grad Celsius erwartet.
„Victoria“ nimmt Fahrt auf
14.55 Uhr: In Hamburg scheint „Victoria“ allmählich Fahrt aufzunehmen. Am frühen Nachmittag musste die Feuerwehr ausrücken, weil ein Baugerüst in Wandsbek (Lengerckestraße/Ecke Litzowstraße) umzukippen drohte. Letzten Endes traf es aber nur einige Bauzäune, die vom Sturm umgeweht wurden. Die Feuerwehr war mit einem Einsatzwagen vor Ort und sorgte schnell wieder für Ordnung, in dem sie die umgefallenen Bauzäune wieder aufrichteten und sicherten.
Das traurige Schicksal der Seesterne
14.15 Uhr: Ein trauriges Schicksal hat übrigens tausende Seesterne in der Nordsee ereilt. Wegen des Orkans „Sabine“ wurden die Tiere in der vergangenen Woche massenweise an die Nordseestrände gespült. Mehr Infos gibt es hier.
Hamburger Feuerwehr: „Nur“ zwölf Einsätze seit Sonntagvormittag
13.48 Uhr: Der Zwischenfall in der Hafencity ist bislang der nennenswerteste Einsatz in Hamburg durch „Victoria“. Wie ein Sprecher der Hamburger Feuerwehr der MOPO mitteilte, mussten die Beamten heute seit 9.30 Uhr zu zwölf Einsätzen ausrücken. Meistens „drohten Dinge wie Äste oder Dachziegel herunterzufallen.“ Insgesamt hat „Victoria“ in Hamburg glücklicherweise noch keine nennenswerten Spuren hinterlassen. „Das Einsatzgeschehen hält sich sehr in Grenzen, da war letzte Woche doch einiges mehr los“, sagte der Feuerwehrsprecher.
HafenCity: Kran droht umzustürzen
13:30 Uhr: „Victoria“ sorgte am Sonntag für den ersten Einsatz der Feuerwehr Hamburg. In der Hafencity drohte ein Baukran durch Windböen zu kippen. Ein automatisierter Alarm hatte ausgelöst. Die Feuerwehr Hamburg war mit einem Löschfahrzeug der Berufsfeuerwehr sowie einem Führungsdienst „B“ im Einsatz. Die Polizei Hamburg sperrte zur Sicherheit die umliegenden Straßen. Es wurde abgewartet, bis der Bauherr an die Baustelle kam, um den Kran wieder passend zur Windrichtung einzustellen. Danach war die Gefahr gebannt.
Sturmböe erfasst Auto: Fahrerin schleudert gegen Baum
12.25 Uhr: Zu einem schweren Unfall kam es am Sonntagvormittag in der Nähe von Soltau im Landkreis Heidekreis: Wegen schwerer Sturmböen kam eine Autofahrerin mit ihrem SUV von der Straße ab und wurde dabei schwer verletzt. Nach ersten Polizeiangaben war die Frau mit ihrem Mercedes auf der Kreisstraße 33 von Schneverdingen in Richtung Soltau unterwegs, als sie gegen 9:45 Uhr in einer langgezogenen Rechtskurve mutmaßlich wegen schwerer Sturmböen über die Gegenfahrbahn geschleudert wurde. Im Grünstreifen kollidierte der PKW mit einem Baum, so dass sich der Wagen um 180 Grad drehte und auf die Seite kippte. Alarmierte Feuerwehrleute mussten die Frau aus dem Wagen schneiden. Sie kam mit schwersten Verletzungen in eine Klinik.
Züge nach Sylt: Einschränkungen bei der Fahrzeugmitnahme
12.18 Uhr: Die Zugverbindung nach Sylt wird wie geplant aufrecht erhalten, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn am Sonntag. Gleichzeitig gebe es Einschränkungen bei der Fahrzeugmitnahme. So dürfen am Sonntag aufgrund des stürmischen Wetters Wohnwagen-Gespanne, Autos mit Anhänger, Lastwagen mit leeren Anhängern, Gefahrguttransporter und Motorräder nicht mitfahren.
Fähren zu den Halligen fallen aus
12.02 Uhr: Aufgrund des Sturmtiefs „Victoria“ fällt der Fährverkehr zwischen Schlüttsiel (Kreis Nordfriesland) und den Halligen aus. Die Fahrplanänderung gelte für den gesamten Sonntag, gab die Wyker Dampfschiff-Reederei auf ihrer Internetseite bekannt. Auf der Verbindung zwischen Föhr und Amrum sowie von und nach Dagebüll könne es möglicherweise auch zu Fahrplanänderungen kommen. Am Montagmorgen fallen wegen des Sturmtiefs und der damit verbundenen Hochwasserstände Fahrten nach und von Föhr, Dagebüll und Amrum aus oder die Fähren starten eher.
In Hamburg am Sonntag bis zu 16 Grad möglich
10.12 Uhr: Besonders betroffen ist bislang die Nordseeküste, wo „Victoria“ bereits am Sonntagvormittag wütete. In Hamburg ist vom Sturm noch nicht viel zu spüren, wenngleich weiterhin Schmuddelwetter herrscht – außerdem können die Temperaturen laut „DWD“ auf bis zu für Februar schier unglaubliche 16 Grad ansteigen. In Hannover wird sogar mit 18 Grad gerechnet. Für Schwerin und Rostock werden 15 Grad erwartet, in Kiel sollen es maximal 13 Grad sein.
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Sturmtief „Victoria“: Geschwindigkeiten bis 100 km/h erwartet
9.30 Uhr: Gut eine Woche nach Orkantief „Sabine“ weht mit „Victoria“ erneut ein heftiger Sturm über Norddeutschland: Während der Sturm in der Vorwoche aber für viele Schäden und eine Sturmflut sorgte, werden dieses mal nicht ganz so heftige Auswirkungen erwartet. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes fegt „Victoria“ mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 85 km/h im Binnenland und über 100 km/h an der Küste über den Norden hinweg. Am Sonntagnachmittag flache der Wind zwar ab – in der Nacht gebe es jedoch erneute Sturmböen.