Großeinsatz, Frauen im Stadion verletzt: So lief der große Derby-Abend in Hamburg
Abpfiff im Volksparkstadion! Der HSV entscheidet das 111. Derby gegen den FC St. Pauli mit einem späten 1:0 für sich. Damit verpassen die Kiezkicker die Chance, an diesem Freitag bereits den Aufstieg in die 1. Bundesliga zu feiern. Der HSV kann mit dem Sieg währenddessen weiterhin auf den Relegationsplatz hoffen. Die Partie selbst sorgte für einige emotionale Szenen. Die MOPO hielt Sie in diesem Liveblog auf dem Laufenden, was rund um das Fußballspiel in der Stadt passierte. Der große Derby-Abend zum Nachlesen:
0 Uhr: Wir beenden an dieser Stelle unseren Liveticker. Wir bedanken uns recht herzlich fürs Lesen und wünschen Ihnen eine gute Nacht!
Polizei zieht erste Bilanz zum Derby-Tag – Frauen im HSV-Heimblock verletzt
23.40 Uhr: Was für ein Derby-Tag. Die Stimmung war von Anfang an angespannt – darauf hatten sich die Hamburger Sicherheitsbehörden intensiv vorbereiten. Oberstes Ziel von Landes- und Bundespolizei: die Fan-Gruppen zu trennen.
Der Großeinsatz zeigte Wirkung: Wie schon am Nachmittag bei den Fanmärschen und unmittelbar nach dem Abpfiff gab es auch am späten Abend auf dem Kiez keine größeren Zwischenfälle. „Die Trennung beider Fangruppierungen und die Gewährleistung der Sicherheit aller Besucherinnen und Besucher wurde durch die Einsatzkräfte erfolgreich gewährleistet“, sagte Polizeisprecherin Nina Kaluza am späten Abend. Dennoch sei es „vereinzelt zu Identitätsfeststellungen“ gekommen, hieß es weiter. Nähere Details und Zahlen lägen derzeit noch nicht vor.
Im Stadion wurde bereits vor Spielbeginn und bis nach Abpfiff in den Fanblocks beider Mannschaften Pyrotechnik gezündet. Nach Spielende entzündeten HSV-Fans in ihrem Block ein Kleinfeuer. Das hatte Folgen: Zwei Frauen im Heimblock erlitten laut Polizei eine Rauchgasintoxikation beziehungsweise Verbrennungen. Sie wurden jeweils ambulant in Krankenhäusern behandelt.
Insgesamt waren rund 1900 Polizisten, davon etwa 600 aus den Bundesländern Bremen, Niedersachen, Schleswig-Holstein, Bayern und von der Bundespolizei im Einsatz.
Bericht: Vermummte HSV-Ultras drängen auf den Kiez
22.40 Uhr: An der Ecke Talstraße/Reeperbahn sollen laut „Abendblatt“ zum Teil vermummte HSV-Ultras versucht haben, auf den Kiez zu gelangen – wohl erfolglos. Mehrere Beamte drängten sie zurück mit drastischen Worten: „Verpisst euch!“
22.30 Uhr: Einige HSV-Fans feiern auf dem Hans-Albers-Platz auf St. Pauli den Sieg des Stadtderbys. Auch auf dem Kiez ist die Polizei mit einem massiven Aufgebot im Einsatz, um die verfeindeten Gruppen auf Abstand zu halten. Auch die Reiterstaffel ist vor Ort. Traditionell gilt die Simon-von-Utrecht-Strasse als magische Grenze, die nicht übertreten werden darf.
21.36 Uhr: In Bahrenfeld an der Trabrennbahn angekommen, machen sich Hunderte St. Pauli Fans bereit, mit dem Fahrrad weiterzufahren. Die Stimmung ist auch hier weiterhin friedlich.
21.33 Uhr: Der Marsch der HSV-Ultras ist noch im Bereich der Schnackenburgallee unterwegs und verläuft bislang laut Polizei ohne besondere Vorkommnisse.
Nach Derby: Fanmärsche in Hamburg – Polizei im Großeinsatz
21.20 Uhr: An der Trabrennbahn angekommen, verstreuen sich die St. Pauli Ultras etwas – der größte Teil macht sich auf den Weg in Richtung S-Bahn Othmarschen und S-Bahn Bahrenfeld.
21.17 Uhr: Der St. Pauli-Fanmarsch hat inzwischen die Trabrennbahn in Bahrenfeld erreicht. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot im Einsatz, um Zusammenstöße der verfeindeten Fan-Gruppen zu verhindern. Auch mehrere Mannschaftswagen und Wasserwerfer sind im Einsatz – bisher zum Glück reine Vorsichtsmaßnahmen.
21.08 Uhr: Der Marsch der St. Pauli-Ultras, der von der Polizei angeführt wird, verläuft bislang friedlich und vor allem schweigsam. Zwei Hubschrauber von der Hamburger Polizei und der Bundespolizei überwachen alles aus der Luft.
Polizei nach Stadtderby: Alles ruhig – „bis auf reichlich Pyro“
21.05 Uhr: Die Polizei hat inzwischen eine erste positive Zwischenbilanz gezogen. „Bisher lief alles ruhig, bis auf reichlich Pyro im Stadion“, sagte eine Sprecherin am Freitagabend nach Abpfiff. Schon am Nachmittag waren die Anhänger beider Klubs in getrennten Märschen aus unterschiedlichen Richtungen zum Volksparkstadion geleitet worden. Auch dabei habe es außer dem Zünden von Pyrotechnik keine größeren Zwischenfälle gegeben, sagte die Sprecherin.
20.54 Uhr: Jetzt hat sich ein Fanmarsch der St. Pauli-Ultras gebildet, der sich nach und nach in Bewegung setzt. Nach Angaben eines MOPO-Reporters marschieren diejenigen, sodass der Abstand zwischen ihnen und den restlichen Fans kleiner wird.
20.45 Uhr: Aktuell strömen die Fans aus dem Stadion – noch ist die Situation vor Ort friedlich. HSV- und St. Pauli-Anhänger marschieren nebeneinander in Richtung Shuttle Busse, S-Bahn und Parkplatz. Die Polizei richtet temporärer Straßensperrungen rund um das Volksparkstadion ein.
HSV gewinnt Stadtderby: St. Pauli-Aufstieg muss noch warten – so reagieren die Fans
20.39 Uhr: Abpfiff im Volkspark! Der HSV gewinnt mit einem späten 1:0, Fortuna Düsseldorf kann sich hingegen klar gegen den FC Nürnberg mit 3:1 durchsetzen. Damit verpasst St. Pauli an diesem Freitag den direkten Aufstieg in die 1. Bundesliga. Nach Angaben eines MOPO-Reporters vor Ort wirken viele der Pauli-Fans gefasst. „Ärgern nützt ja nichts“, sagte einer und zuckte die Schultern.
18.29 Uhr: Ein ähnliches Bild wie am Knust an der Sternschanze ergibt sich in der Aalhaus-Bar in Altona-Nord: Hunderte Menschen versuchen, einen Blick auf die zwei draußen aufgestellten Fernseher oder eine Leinwand im Inneren zu erhaschen.
18:07 Uhr: Beim Knust auf St. Pauli versuchen mehrere tausend Leute, einen Platz für die Übertragung des Derbys zu ergattern. Die Schlange für den Einlass zieht sich bereits zur Ampel an der Straße Neuer Kamp.
17.44 Uhr: Noch knapp eine Dreiviertelstunde bis zum Anpfiff! Die Stimmung rund ums und im Volksparkstadion ist fröhlich – und bislang weiter friedlich.
17.23 Uhr: Der Mannschaftsbus des HSV ist am Stadion angekommen – und wurde dort von den Fans jubelnd in Empfang genommen.
Bürgermeister Tschentscher hofft auf „ein faires Spiel ohne Krawalle“
17.05 Uhr: Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hofft auf „ein faires Spiel ohne Krawalle“. Das schrieb der Politiker auf Instagram und Twitter. „Ich wünsche den Fans viel Freude bei der spannendsten Partie der Saison.
16.44 Uhr: Der Einlass am Volksparkstadion läuft. Am Gäste-Eingang steht ein Wasserwerfer der Polizei bereit, die beiden Fanmärsche sind bislang aber soweit friedlich verlaufen.
Derby in Hamburg! So liefen die Fanmärsche von St. Pauli und HSV
16.38 Uhr: Etwa eine halbe Stunde nach dem HSV-Fanmarsch sind auch die Anhänger von St. Pauli am Volksparkstadion angekommen. Die diesbezüglichen Verkehrssperrungen der Polizei konnten aufgehoben werden.
16.26 Uhr: In wenigen Minuten öffnet das Volksparkstadion seine Tore für die Fans. Trotzdem haben sich vor Ort bereits seit 16 Uhr lange Schlangen vor der Nordtribüne gebildet.
16.16 Uhr: Der HSV-Fanmarsch ist bereits nach einer Dreiviertelstunde am Volksparkstadion angekommen. Laut Polizei könnten die Straßensperrungen in diesem Bereich aufgehoben werden. Der Rivalen-Aufzug von St. Pauli ist währenddessen noch unterwegs, bislang verläuft dort alles friedlich.
16.10 Uhr: Das Volksparkstadion wird an dem Derby-Tag ausverkauft sein – einige Fans geben die Hoffnung aber trotzdem nicht auf, noch last Minute ein Ticket zu ergattern.
6000 Menschen bei Fanmarsch des FC St. Pauli
16.04 Uhr: Der Marsch des FC St. Pauli ist pünktlich um 16 Uhr an der Trabrennbahn in Richtung Volksparkstadion gestartet. Zunächst versammelten sich dort rund 2500 Fans, inzwischen sind es laut Polizei rund 6000 unterwegs. Wie in Stellingen warnt die Polizei vor vorübergehenden Verkehrseinschränkungen. Die ersten Pyros wurden bereits gezündet.
15.59 Uhr: Die Hamburger Sicherheitsbehörden haben sich im Vorfeld auf das emotional aufgeladene Derby intensiv vorbereitet. Was das oberste Ziel der Landes- und Bundespolizei ist lesen Sie hier.
15.55 Uhr: Rund um das Volksparkstadion in Stellingen kommt es bereits zu massiven Anreisestaus – teilweise bis zurück auf die A7.
7500 HSVer machen sich auf den Weg zum Volksparkstadion
15.28 Uhr: Der HSV-Fanmarsch mit rund 7500 Personen ist vom S-Bahnhof Stellingen in Richtung Volksparkstadion gestartet. Laut der Polizei kommt es daher zu temporären verkehrlichen Einschränkungen. Die ersten zünden bereits Bengalos in den Vereinsfarben blau, weiß und schwarz, andere Pyros im Tunnel. An dem Marsch nahmen in der Spitze rund 7500 Personen teil.
15.24 Uhr: Es klingelt in den Straßen: Seit kurzem sind mehrere hundert Fans des FC St. Pauli in einer Fahrradkolonne in Ottensen unterwegs. Um 16 Uhr beginnt der Fanmarsch an der Trabrennbahn in Bahrenfeld.
Für das Zweitliga-Derby zwischen HSV und St. Pauli gelten am Freitagabend besondere Regeln für die Gäste-Fans. Beide Clubs wiesen am Mittwoch darauf hin, dass das Tragen von Fanutensilien des FC St. Pauli außerhalb des Gästebereichs nicht gestattet ist, um eine strikte Fantrennung zu gewährleisten. Dazu gehören unter anderem Trikots, Schals, Totenkopfpullis und Ähnliches. Wer diese Regel nicht befolgt, erhält keinen Zugang zum Stadion.
Das Volksparkstadion wird mit 56.100 Zuschauern ausverkauft sein. Das offizielle Gästekontingent beträgt 5576 Karten. 900 Plätze wurden aufgrund von Trennungsmaßnahmen der rivalisierenden Fan-Gruppierungen nicht verkauft.