• Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) 
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Lockdown-Diskussion, steigende Zahlen: Verzichtet Hamburg auf verlängerte Schulferien?

In Anbetracht der steigenden Neuinfektionen und des bevorstehenden harten Lockdowns nimmt auch die Diskussion um Schulschließungen immer mehr Fahrt auf. Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) will den Präsenzunterricht so lange wie möglich am Laufen halten – auch um Kinder vor psychischen Belastungen und häuslicher Gewalt zu schützen. 

„Ob Deutschland einen Lockdown macht, das entscheiden die Ministerpräsidenten“, so Ties Rabe. Wenn dann auch Schulen geschlossen werden müssten, sollten die Erfahrungen vom Frühjahr mitbedacht werden: „Jüngere können alleine gar nicht lernen, sie brauchen die Anleitung durch Erwachsene.“ 

Harter Lockdown: Senator Ties Rabe gegen Schulschließungen

Fernunterricht sei auch für Kinder und Jugendliche in beengten Wohnverhältnissen ihrer Familien problematisch. „Uns wundert, wie schnell das in Vergessenheit geraten ist“, sagte Rabe zu Forderungen nach Schulschließungen und mehr Wechselunterricht von Lernen in der Klassengemeinschaft und zuhause.

„Unsere Erfahrung aus dem ersten Lockdown haben gezeigt, dass Hybrid- oder gar Distanzunterricht auch bei verbesserter Digitalisierung nicht die Qualität des Präsenzunterrichts erreichen können. Außerdem stehen Familien vor enormen Betreuungsproblem und das für die Persönlichkeitsentfaltung entscheidende soziale Lernen findet praktisch nicht statt. Wenn die Kinder- und Jugendärzte dann vermehrt psychische Belastungen, mangelnde Sprachentwicklung und sogar zunehmende Verhaltensstörungen diagnostizieren, sind das alarmierende Signale.“

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Auch die Kinder- und Jugendärzte hätten im Gespräch mit der Schulbehörde noch einmal auf die gravierenden, vielseitigen Auswirkungen des Lockdowns und des fehlenden Präsenzunterrichtes vor den Sommerferien hingewiesen, wie die Schulbehörde am Freitag in einer Pressemitteilung erklärte.

Vermehrt Kinder mit psychischen Problemen und Adipositas

Demnach hätten sie vermehrt Kinder mit neu aufgetretenen oder verstärkten psychischen Belastungen wahrgenommen, sowie eine alarmierende Zunahme von Adipositas aufgrund des Ausfall des Schulsports und den fehlenden Schulwegen. Auch würde eine Verschlechterung der Sprachkompetenz Deutsch wahrgenommen, besonders bei Kindern, deren Eltern nicht über ausreichende deutsche Sprachkenntnisse verfügen.

Verhaltensauffällige Kinder, die teils mühsam in den Schulalltag integriert wurden, verlören durch die fehlenden sozialen Strukturen den Anschluss. Zudem führten die Schulschließungen zu einer Zunahme häuslicher Gewalt, die im Frühjahr bei Familien wahrgenommen wurden, bei denen die Kinder- und Jugendärzte es nie für möglich gehalten hätten.

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Die Kinder- und Jugendärzte forderten für den Fall einer erneuten Einschränkung des Präsenzunterrichtes, dass insbesondere diese Kinder und Jugendlichen nicht oder so wenig wie möglich im Heimunterricht beschult, sondern möglichst viel im Präsenzunterricht betreut werden.

Wie das „Abendblatt“ berichtet, will Hamburg auch eine Verlängerung der Weihnachtsferien, wie es derzeit in vielen Bundesländern diskutiert wird, möglichst verhindern. Klar scheint auch, dass die Ferien zumindest nicht früher beginnen. Denn selbst wenn am Sonntag beim Gipfel der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) eine Ferienverlängerung beschlossen wird, ist ein Vorziehen in Hamburg unwahrscheinlich. Am Dienstag wird der Senat über die Umsetzung der Beschlüsse beraten, bereits Freitag endet ohnehin die Schulpflicht für dieses Jahr. Einen Hybrid-Unterricht für ausgewählte Schulen wurde bereits genehmigt.

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