• MOPO-Autorinnen Nina Gessner (v.l.) und Nicola Daumann haben den 2. Lokaljournalistenpreis gewonnen.
  • Foto: hfr/Südkurier

Lokaljournalistenpreis für die MOPO! Auszeichnung für besondere Serie

Für die Serie „Jüdisches Leben in Hamburg“ wird die Hamburger Morgenpost mit dem zweiten Preis des Lokaljournalistenpreises 2020 ausgezeichnet – seit Juli ist das offiziell. Am Montag erhielten die beiden Sieger-Autorinnen ihren Preis auch persönlich.

Der Deutsche Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung wird seit 1980 verliehen. Bei der diesjährigen Verleihung landeten die beiden Autorinnen Nina Gessner und Nicola Daumann auf dem zweiten Platz. Mit der „informativen und abwechslungsreichen Serie“ hätten die beiden „Mut bewiesen“ und „ein relevantes Thema frühzeitig erkannt und hervorragend umgesetzt“, so begründete die Jury ihre Entscheidung.

Ex-Bundestagspräsident Norbert Lammert: „MOPO hat für Aufklärung gesorgt“

Daumann und Gessner bekamen den Preis vom Ex-Bundestagspräsidenten Norbert Lammert überreicht. „Ein Jahr bevor offener Antisemitismus zunehmend für negative Schlagzeilen sorgte, hat die Redaktion das Thema aufgegriffen, für Aufklärung gesorgt und für Verständigung geworben“, sagte Lammert.  „Qualitätsjournalismus – besonders im Lokalen – stillt nicht nur das Informationsbedürfnis der Menschen, er blickt hinter die Kulissen, klärt auf, versachlicht die Debatte und baut Vorurteile ab.“ Ein Vorteil gegenüber sozialen Medien sei, dass Zeitung nicht nur Informationen, sondern dazu Einordnung und Hintergrund liefere.

In mehreren Artikeln berichtete die MOPO von November 2020 bis Januar 2021 über verschiedene Aspekte des jüdischen Lebens in Hamburg und porträtierte Hamburger Juden. „Die Redaktion hat Mut bewiesen, sich in diesem Umfang und mit dieser Intensität dem Thema zu widmen. Und das auf eine Art und Weise, die Spaß macht, die Geschichten zu lesen“, so die Jury. „Stets stehen Menschen im Mittelpunkt.“

Lokaljournalistenpreis 2020: MOPO für Serie über jüdisches Leben in Hamburg ausgezeichnet

Mit Portraits über unterschiedliche Mitglieder der jüdischen Gemeinde wollten die Autorinnen helfen, Vorurteile abzubauen und Nähe aufzubauen. „Denn nur Verständnis und Empathie helfen im Kampf gegen Intoleranz und Antisemitismus“, sagt Nina Gessner. Hintergrund ist die seit über einem Jahr anhaltende Diskussion in Hamburg über das Pro und Contra des Wiederaufbaus der Bornplatzsynagoge. „Der Ton wurde dabei zuletzt immer schärfer. Damit das gemeinsame Ziel aller, nämlich die Verständigung und Aufklärung, nicht aus dem Blick gerät, hatten wir die Idee zu der Serie ,Jüdisches Leben in Hamburg‘.“

„Es hat mich sehr betroffen gemacht, dass jeder von meinen Gesprächspartnern Erfahrung mit Antisemitismus gemacht hat“, sagte Nicola Daumann bei der Preisverleihung. „Es ist nochmal etwas anderes, das so persönlich zu hören. Viel mehr als die Redaktion haben unsere Gesprächspartner Mut bewiesen, uns einen Einblick in ihr Leben zu geben und darüber zu sprechen.“

Der erste Preis geht an die Zeitung „Südkurier“ und seine Berichterstattung zu den Schweizer Grenzschließungen im Frühjahr 2020. Insgesamt gab es 354 Einsendungen.

Die MOPO-Artikel der Serie können Sie hier lesen:

Jüdisches Leben in Hamburg: Chanukka bei Familie Merkhasin in Harvestehude

Jüdisches Leben in Hamburg: Shabbat in Turnhalle statt Tempel

Jüdisches Leben in Hamburg: Von Curt zu Yakov: Warum dieser Hamburger konvertierte

Jüdisches Leben in Hamburg: So engagieren sich zwei junge Hamburger gegen Antisemitismus

Jüdisches Leben in Hamburg: Wo Hamburg ganz koscher ist

Jüdisches Leben in Hamburg: Hier sind Schüler alle Religionen und Schichten willkommen

Jüdisches Leben in Hamburg: Benjamin Bigger (26): Ich bin stolz, Hamburger Jude zu sein

Jüdisches Leben in Hamburg: Was wird aus der Synagoge Hohe Weide?

Jüdisches Leben in Hamburg: Der letzte Zeuge: Für Fred Leser war die Bornplatzsynagoge ein heiliger Ort

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp