Noah Tinwa (l-r) als Bernd, Jeanette Hain als Jutta, Aaron Hilmer als Klaus Barkowsky und Henning Flüsloh als Andy bei den Dreharbeiten der Amazon Studios für die sechsteilige Premium-Serie «Luden»
  • Noah Tinwa (v.l.) als Bernd, Jeanette Hain als Jutta, Aaron Hilmer als Klaus Barkowsky und Henning Flüsloh als Andy bei den Dreharbeiten für die sechsteilige Amazon-Serie „Luden“.
  • Foto: picture alliance/dpa/Amazon | Susanne Schrahmke

„Luden“: Neue Kiez-Serie sorgt für Aufsehen – das steckt dahinter

Sexuelle Revolution, Drogen und Disco-Welle: Anfang der 1980er Jahre wird die Hamburger Reeperbahn zur Partymeile. Auch die Jungs von der Nutella-Bande träumen von schnellen Autos, viel Geld und Ruhm.

So eine Hochzeit dürfte es selten geben: In den Kirchenbänken sitzen Zuhälter mit Schnäuzern, langen Haaren und getönten Sonnenbrillen neben ihren Mädchen in grell-bunter Aufmachung und knappen Outfits. Der Bräutigam trägt blonde Dauerwelle, Koteletten und einen weißen Anzug. Als er den Schleier seiner Braut lüftet, greift diese ihm beherzt in den Schritt und sie küssen sich leidenschaftlich: Willkommen auf der Luden-Hochzeit vom schönen Klaus und seiner Heike auf Hamburg-St. Pauli der 1980er Jahre.

Mit der sechsteiligen Serie „Luden – Könige der Reeperbahn“ erweckt Amazon Prime Video die Hamburger Reeperbahn der 1980er Jahre zu neuem Leben. Glaubwürdig und mit einer großen Sympathie für die einzelnen Figuren erzählt die spannende Serie, die auf wahren Begebenheiten beruht, vom Leben „auf der geilen Meile“ und vom rasanten Aufstieg und Fall der Nutella-Bande rund um den schönen Klaus und seine Freunde. Dabei wird das Leben im Rotlicht-Milieu nicht verklärt, sondern auch die gnadenlose Härte wiedergegeben.

Die ehemalige Kiez-Legende Klaus Barkowsky (†69). In der neuen Amazon-Serie „Luden“ wird er von Aaron Hilmer gespielt. Florian Quandt
Klaus Barkowsky
Die ehemalige Kiez-Legende Klaus Barkowsky. In der neuen Amazon-Serie „Luden“ wird er von Aaron Hilmer gespielt.

Aaron Hilmer, zuletzt einer der Stars im Oscar-Anwärter „Im Westen nichts Neues“, spielt in der Serie Klaus Barkowsky, dereinst der „schöne Klaus“. Er poussierte junge Frauen, die ihm reihenweise in den 80ern verfielen, lenkte sie geradewegs in die Prostitution. Er soll sie, so heißt es, brutal ausgebeutet haben. Der Zuhälter gehörte der „GMBH“ an, einer Truppe, die damals hunderte Frauen im „Eros-Center“ und im „Palais d’Amour“ anschaffen ließ.

Der junge Klaus Barkowsky hatte die Haare schön. Auch Schauspieler Aaron Hilmer hat natürlich in der Serie „Luden“ eine prächtige Mähne. ABI SCHMIDT
Der junge Klaus Barkowsky
Der junge Klaus Barkowsky hatte die Haare schön. Auch Schauspieler Aaron Hilmer hat natürlich in der Serie „Luden“ eine prächtige Mähne.

Später wurde er noch Boss der „Nutella“-Bande, die in den 70ern das Rotlicht-Milieu in St. Pauli beherrschte. Barkowsky soll in Spitzenzeiten rund 10.000 Mark verdient haben – täglich. Dazu fuhr er zwei Lamborghinis. Das Geld und die Autos gibt es heute nicht mehr. Er ist selbsternannter Künstler und lebt von der Stütze. Zuletzt stand er wegen eines gezeigten Hitler-Grußes vor Gericht.

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Neben Hilmer stehen noch Jeanette Hain als Prostituierte und Noah Tinwa und Henning Flüsloh als Freunde von Klaus Barkowsky vor der Kamera. Die Serie startet am 3. März. (mp/dpa)

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