Brüder-Trio aus Zirkusfamilie soll Mann fast totgeprügelt haben
Mit Schlagringen und einem Werkzeug sollen drei Brüder (22, 27 und 37) einer bekannten Zirkusfamilie im Januar 2021 einen Mann in Groß Flottbek fast totgeprügelt haben. Nach einer 15-monatigen Flucht, wurde das Trio in den Niederlanden nach einer Vorstellung in Arnheim geschnappt. Jetzt müssen sich die Männer vor Gericht verantworten.
Das Trio soll am Vormittag des 26. Januar 2021 an der Straße Bei der Flottbeker Kirche dem 33-jährigen Opfer aufgelauert haben, das in seinem geparkten Mercedes Sprinter saß. Laut Anklage schlug der 27-Jährige das Fenster der Fahrertür ein, während der 22-Jährige die Beifahrertür aufriss und dem Mann mit einem Werkzeug auf den Hinterkopf schlug.
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Immer wieder sollen sie von beiden Seiten mit Schlagringen auf den Kopf des Mannes eingeschlagen haben, wobei der mittlere der Brüder gefordert haben soll, ihn „totzuschlagen“. Der älteste Bruder stand bei der Tat offenbar Schmiere, wartete in einem Auto und sicherte die Umgebung ab.
Schließlich sollen die anderen beiden Brüder das Opfer aus seinem Fahrzeug herausgezogen und auf die Motorhaube gedrückt haben. Dem gelang es irgendwann, in Richtung des Pfarrhauses zu flüchten. Der 33-Jährige, der ebenfalls einer Zirkus-Dynastie entstammt, erlitt durch den Angriff etliche Platzwunden und eine Schädelprellung.
Brüder-Trio nach blutigem Zirkus-Streit vor Gericht
Die drei Brüder flüchteten nach der Tat, wurden monatelang per europäischem Haftbefehl gesucht und schließlich im April 2022 nach einer Nachmittagsvorstellung eines „Renz“-Ablegers von Spezialkräften im niederländischen Arnheim verhaftet. Sie wurden nach Hamburg ausgeliefert und saßen einige Monaten in Untersuchungshaft. Mitte Juni wurde der Haftbefehl jedoch „außer Vollzug“ gesetzt und die Männer wieder freigelassen – mit der Auflage, das Land nicht zu verlassen und sich regelmäßig bei der Polizei zu melden.
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Die Ermittler gehen davon aus, dass der Hintergrund der Auseinandersetzung auf länger schwelenden Streitigkeiten der Männer beruht. Ab Dienstag wird ihnen vor dem Amtsgericht Altona der Prozess gemacht.