Masken und Maniküre: Was verdient eigentlich ein Kosmetiker?
Über Geld spricht man nicht? Oh doch! Wir machen jede Woche mit Menschen aus Hamburg den Kassensturz. Diesmal berichtet ein Kosmetiker (29).
Ich bin staatlich geprüfter Kosmetiker, das heißt: Ich habe eine Prüfung bei der Industrie- und Handelskammer abgelegt. Das ist mir wichtig, denn die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt. Es können sich auch Menschen Kosmetiker oder Kosmetikerin nennen, die nur ein paar Kurse absolviert haben.
Was ich an meinem Beruf so liebe: Dass die Kundinnen, wenn sie den Salon verlassen, glücklicher sind als beim Reinkommen. Sie fühlen sich schön, sie haben sich etwas Gutes getan. Wenn ich sehe, wie eine Frau nach der Behandlung in den Spiegel guckt und strahlt, das macht mich glücklich. Ich habe mich schon immer für Kosmetik und Styling interessiert, und ich quatsche gerne mit Menschen, beides kann ich in meinem Beruf vereinen.
Drei Jahre Ausbildung
In der dreijährigen Ausbildung lernt man Gesichtsbehandlungen und Maniküre, es geht aber auch viel um Dermatologie, Warenwirtschaft, Chemie. Während der Ausbildung musste ich mit Bürgergeld aufstocken, denn von dem Ausbildungsgehalt kann man in Hamburg nicht überleben: Im ersten Jahr habe ich 515 Euro im Monat verdient, im zweiten 608 und im dritten 695 Euro.
Inzwischen wurden die Azubi-Gehälter erhöht, auf 650 im ersten, 750 im zweiten und 870 Euro im letzten Ausbildungsjahr. Jetzt arbeite ich in einem Salon und verdiene etwas über 2200 Euro brutto im Monat. Ich arbeite so ziemlich für den Mindestlohn. In einem Hotel-Spa oder etwa auf einem Kreuzfahrtschiff kann man aber auch mehr verdienen.
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Mein Ziel ist aber ein anderes: Ich möchte Kosmetikwissenschaft studieren. Hamburg ist eine der wenigen Unis, die das anbieten, angesiedelt beim Fachbereich Chemie. Man studiert dort auf Lehramt als Berufsschullehrer. Nach dem Bachelor möchte ich noch vier Semester den Master in Kosmetologie machen, da geht es dann auch um Studieninhalte aus Medizin, Pharmazie und Chemie.
Mein Traum ist allerdings nicht Berufsschullehrer, sondern ich möchte einmal eigene Salons mit meinen eigenen Pflegeprodukten betreiben. Chemie und Dermatologie liegen mir, darum bin ich sicher, dass ich dieses Ziel auch erreichen werde.
26.400 Euro Bruttogehalt im Jahr
Protokoll: Stephanie Lamprecht