Maskenpflicht auf Straßen: Hamburgs CDU-Chef schimpft: „Das ist blinder Aktionismus“
Maskenpflicht unter freiem Himmel. Und das auch noch in kurzen Straßenabschnitten und nur zu bestimmten Uhrzeiten. Diese neue Regelung in Hamburg sorgt für viele Diskussionen. Kritik kommt auch von der Opposition. MOPO-Redakteurin Sandra Schäfer sprach darüber mit CDU-Parteichef Christoph Ploß, der die Regelung als „unnötigen Aktionismus“ bezeichnet.
MOPO: Herr Ploß, Sie haben die Sorge, dass die Akzeptanz der Maske durch die neuen Maßnahmen der Gesundheitsbehörde sinkt. Warum?
Christoph Ploß: Dieser Flickenteppich mit Straßenabschnitten und Zeitfenstern ist unübersichtlich und das Infektionsgeschehen wird dadurch nicht eingedämmt. Kaum einer wird sich täglich im Internet ansehen, wo und zu welcher Tageszeit jetzt genau Maskenpflicht besteht. Wir brauchen einfache, einheitliche Regelungen.
Wo sehen Sie die Gefahr durch solche Regeln?
Das ist unnötiger Aktionismus. Die Maßnahmen sind ja nicht nachvollziehbar. Es besteht die Gefahr, dass dann am Ende auch die sinnvollen Regelungen nicht mehr eingehalten werden.
Wäre es besser, ganze Straßenzüge mit einer Maskenpflicht zu belegen? Oder den gesamten öffentlichen Raum?
Nein. Das finde ich beides übertrieben. Es würde dazu führen, dass in Bereichen Maskenpflicht besteht, wo kaum etwas los ist. Das ist nicht angemessen.
Was würden Sie denn sinnvoll finden anhand steigender Zahlen?
Ich finde, dass wir die bisherigen Maßnahmen konsequent umsetzen sollten und dass der rot-grüne Senat diese stärker kontrollieren sollte. Das bedeutet: Abstandsregeln einhalten, Masken in geschlossenen Räumen tragen und größere Partys und Zusammenkünfte unterbinden. Damit kommen wir gut über den Winter.
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Es könnten in Zukunft auch noch Sperrstunden drohen…
Wir sollten alles tun, um Sperrstunden zu verhindern – ich halte davon wenig.
Und ein Ausschankverbot am späteren Abend?
Darüber kann man diskutieren.
Wie zufrieden sind Sie mit den Kontrollen der vergangenen Wochen auf dem Kiez und in Ottensen?
Auf der Reeperbahn und dort, wo viele feiern, könnte auf jeden Fall noch mehr und vor allem zielgerichteter kontrolliert werden.
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Und wie stehen Sie zu innerdeutschen Risikogebieten?
Quarantäne bei innerdeutschen Reisen? Das versteht doch kein Mensch und diese Kleinstaaterei sorgt für Verwirrung und führt ebenfalls dazu, dass die Akzeptanz von wirklich sinnvollen, wirksamen Regeln sinkt. Und zudem lässt es sich nicht einmal kontrollieren.