Maßnahmen festgelegt: Zwei neue Vorgaben sollen das Radfahren sicherer machen
Der Radverkehr in Hamburg wird in den kommenden Jahren weiter ausgebaut. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen haben sich mit der Volksinitiative „Radentscheid Hamburg“ auf ein Maßnahmenpaket geeignet. Das Radfahren soll sicherer und attraktiver werden.
Das Maßnahmenpaket sieht vor, den Radverkehr weiter auszubauen und auch für Schüler, Familien und Senioren sicherer und attraktiver zu machen. „Nur wenn wir es schaffen, dass Fahrradfahren in der Stadt für alle Radbegeisterten attraktiv ist, können wir die Mobilität von Morgen neu prägen“, sagte SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf.
Hamburg: Zeit- und Streckenplanung fehlt noch
Anjes Tjarks, Fraktionsvorsitzender der Grünen ergänzt: „Mehr Sicherheit, mehr Inklusion, mehr Power“, das sind die Eckpunkte des Pakets, um Hamburg zur Fahrradstadt zu machen.
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„Social Distancing“ ist hier unmöglich: Hamburg will die Radwege nicht ausweiten.
Die Volksinitiative ist allerdings nicht restlos überzeugt, den Verantwortlichen fehlen konkrete zeitliche und streckenmäßige Vereinbarungen: „Da hätten wir uns mehr gewünscht (…), aber der Einstieg ist geschafft“, sagte Dörte Determann, Sprecherin der Initiative.
Hamburg: Radwege als Mittelstreifen sollen vermieden werden
Erfolge gab es dennoch für die Volksinitiative. Zwei neue Vorgaben sollen das Radfahren in Hamburg jetzt noch sicherer machen. Zukünftig soll der Bau von Radwegen als Mittelstreifen, also mitten im fließenden Verkehr, vermieden werden. Zusätzlich dazu kommt die Priorisierung sicherer Radwege zwischen Schulen und Wohnquartieren.
Die Radwege an Hauptverkehrsstraßen sollen vermehrt baulich getrennt und höhenversetzt zur Fahrbahn geführt werden, sagte Tjarks. Dabei sollen „passgenaue Lösungen für Hamburg“ gefunden werden. Kienscherf betonte, dass der bisherige Ausbau des Radverkehrsnetzes eine gute Grundlage für den weiteren Ausbau bilde.
Hamburg: Die Hälfte der geplanten Velorouten sind fertig
„In den letzten Jahren haben wir bereits 177 Kilometer Radverkehrsanlagen ausgebaut, mit 130 von insgesamt 280 Kilometern fast die Hälfte der für Hamburg geplanten Velorouten fertiggestellt, Bike und Ride sowie das StadtRad-Netz deutlich ausgebaut“, so Kienscherf.
Die Volksinitiative hatte im vergangenen Jahr zwischen Ende März und Ende September knapp 23 000 Unterschriften gesammelt. Für den Fall eines Scheiterns der Verhandlungen mit SPD und Grünen hatte sie sich die Option offengehalten, als nächsten Verfahrensschritt ein Volksbegehren einzuleiten. (sr/dpa)