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Die Linie S5 fährt aktuell nur bis Elbgaustraße, soll aber bis Eidelstedt verlängert werden.
  • Die Linie S5 fährt aktuell nur bis Elbgaustraße, soll aber bis Eidelstedt verlängert werden.
  • Foto: picture alliance/dpa/Daniel Bockwoldt

Preisschock bei der S-Bahn – Verlängerung wird doppelt so teuer wie gedacht

Ist sie einmal fertig, sollen tausende Pendlerinnen und Pendler von ihr profitieren: Die Verlängerung der S-Bahn-Linie S5 (früher S21) bis ins schleswig-holsteinische Kaltenkirchen. Seit anderthalb Jahren laufen zwar endlich die Bauarbeiten – bis dort einmal Züge fahren können, dauert es allerdings viel länger als gedacht. Und jetzt auch noch das: Die Kosten haben sich mehr als verdoppelt.

Seit Jahrzehnten müssen die Menschen aus dem Kreis Pinneberg auf die versprochene S-Bahn-Verlängerung warten, mit der sie ohne Umstieg in Eidelstedt direkt in die Hamburger City gelangen können. Bislang pendelt auf der Strecke zwischen Eidelstedt-Kaltenkirchen die AKN-Linie A1.

S5 Kaltenkirchen: Kosten haben sich mehr als verdoppelt

Das Eisenbahnunternehmen elektrifiziert jetzt seit Januar 2023 die Strecke, damit dort künftig S-Bahnen entlangfahren können. Bedeutet: Die Technik bei allen fünf Stellwerken entlang der Strecke muss komplett ausgetauscht werden, dazu kommen unter anderem neue Oberleitungen. Die S5, die aktuell nur bis zur Elbgaustraße pendelt, soll künftig dann bis nach Kaltenkirchen weiterfahren.

Das wird jetzt allerdings deutlich teurer als gedacht: Die Kosten sind inzwischen auf 270 Millionen Euro gestiegen, wie die AKN am Freitag mitteilte. Im Jahr 2019 war mal von 120 Millionen Euro die Rede. Das Unternehmen nennt als Gründe dafür die Stellwerkserneuerungen, die zusätzlichen Ausgaben für die Sicherungstechnik, den Bau einer neuen Abstellanlage und hauptsächlich die Preissteigerungen in der Bau-Branche seit Beginn der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges.

S5 nach Kaltenkirchen kommt deutlich später als geplant

Ursprünglich sollten übrigens bereits im Jahr 2017 die ersten Bagger rollen, die Verantwortlichen in Hamburg und Schleswig-Holstein planten mit den ersten S21/S5-Zügen im Jahr 2020. Daraus wurde allerdings nichts. Unter anderem entschieden sich die Länder 2018, den Abschnitt zwischen Ellerau und Tanneneck doch eingleisig zu belassen. So waren weniger Grundstücke von den Bauarbeiten betroffen, dadurch musste allerdings der Fahrplan angepasst werden. Inzwischen rechnet die AKN mit einer Inbetriebnahme der Strecke für Mitte 2028.

227 Millionen der 270 Millionen Euro zahlt voraussichtlich der Bund, den Rest teilen sich die Länder auf: Schleswig-Holstein übernimmt circa 32,4 Millionen und Hamburg circa 10,6 Millionen Euro.

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