Mehr Wasser für Hamburg: Grundwasser-Streit vor Gericht
Es wird deutlich: Mit der Ressource Wasser wird in Zeiten des Klimawandels inzwischen sehr sensibel umgegangen. Der städtische Versorger Hamburg Wasser darf pro Jahr durchschnittlich 16,1 Millionen Kubikmeter Grundwasser aus dem Landkreis Harburg fördern – will aber mehr. Jetzt kommt der Streit vor Gericht.
Das Verwaltungsgericht Lüneburg verhandelt vom Mittwochmorgen an sechs Klagen zur Belieferung von Wasser aus der Heide nach Hamburg. Der Streit um die ökologischen Folgen der Grundwasserentnahme in der Nordheide schwelt seit langem.
Hamburg Wasser: Grundwasser-Streit vor Gericht
Die Hamburger Wasserwerke GmbH wenden sich in dem Verfahren gegen die 2019 für 30 Jahre erteilte Erlaubnis im Landkreis Harburg. Der Kreis genehmigte vor zwei Jahren eine durchschnittliche jährliche Wasserentnahme von 16,1 Millionen Kubikmetern. Bis 2004 wurden mehr als 25 Millionen Kubikmeter pro Jahr gefördert.
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Höhere jährliche Wassermengen sind bis maximal 18,4 Millionen Kubikmeter pro Jahr prinzipiell erlaubt. Diese müssten dann jedoch durch niedrigere Mengen in anderen Jahren ausgeglichen werden.
Erhöhter Trinkbedarf: Hamburg will mehr Grundwasser
Derzeit fördert die Stadt durchschnittlich 15,7 Millionen Kubikmeter im Jahr. Das Unternehmen Hamburg Wasser sieht die Notwendigkeit einer Erhöhung auf 18,4 Millionen Kubikmeter als „zwingend erforderlich“ an und beruft sich auf den steigenden Trinkwasserbedarf in der Hansestadt.
Dem stehen fünf weiteren Klagen gegenüber — darunter vom Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz Niedersachsen (LBU) – richten sich gegen die umfangreiche Erlaubnis. Eigentümer landwirtschaftlicher und forstwirtschaftlicher Flächen gehören ebenso zu dem Kreis. Im Kern geht es darum, dass die Hamburger Wasserbelieferung zur Austrocknung von Bächen und Flüssen in der Heide im Landkreis Harburg führen könnte. (aba/dpa)