„Docks“ und „Große Freiheit“: Club-Chefs zerstören etwas, das größer ist als ihr Ego
Kommentar –
Corona ist nur ’ne Erkältung und Bill Gates will uns alle chippen: Nach einem Jahr Pandemie schmerzt es zwar nach wie vor, das mitunter gefährliche Geschwurbel von Querdenker:innen und Verschwörungstheoretiker:innen zu lesen. Aber jede/r darf glauben, woran sie oder er möchte. Und vieles davon darf man im Sinne der Meinungsfreiheit auch öffentlich sagen, so dämlich und abstrus es auch sein mag.
Dementsprechend steht es auch den Verantwortlichen der Clubs „Docks“ und „Große Freiheit 36“ zu, in ihrer eigenen, kleinen Phantasiewelt zu leben. Fatal und feige ist, dass sie sich hinter der Fassade zweier legendärer Läden verstecken.
Dass sie die Reichweite der Clubs nutzen, um verschwörungstheoretische und rassistische Plattformen zu promoten – und damit den Ruf von zwei großartigen Spielstätten beschmutzen und etwas in den Dreck ziehen, was größer ist als ihre Egos: Orte, an denen jahrzehntelang Zehntausende Hamburger:innen, Bands und Künstler:innen aus aller Welt großartige Momente erlebt haben.
Dass sie so die Jobs ihrer Mitarbeiter:innen gefährden und den Kulturstandort Hamburg schädigen.
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Der Boykott ist richtig – und solidarisch mit vielen anderen
Es ist richtig, dass sich jetzt eine Vielzahl namhafter Veranstalter zusammengetan und erklärt hat, unter den aktuellen Bedingungen keine Konzerte mehr in „Docks“ und „Großer Freiheit 36“ zu veranstalten. Auch weil es ein Zeichen der Solidarität mit allen anderen ist, die diese Krise ebenfalls in existenzielle Nöte gebracht hat – und die dennoch gesellschaftliche Verantwortung übernehmen.