16 Milliarden Euro für die U5 – ist es das wert? Natürlich!
Bis zu 16,5 Milliarden Euro – oder, anderes gesagt: 20 mal so viel wie die Elbphilharmonie – soll die U5 kosten. Ist es das wirklich wert? Ich denke: ja.
Natürlich kann man an der U5 viel kritisieren: Von der Streckenführung bis zur Frage, ob wir überhaupt eine neue, extrem teure U-Bahn brauchen und nicht ein Straßenbahnnetz die bessere Lösung ist. Denn selbst wenn der Bund wirklich den Großteil der Kosten tragen sollte, immerhin geht es hier um unser aller Geld.
Langfristig Denken, über Generationen hinweg
Ich glaube, manchmal schadet es nicht, wirklich langfristig zu denken, über Generationen hinweg. So wie unsere Vorfahren. Vor 130 Jahren begannen die mit den Planungen der Hamburger U-Bahn, vor 107 Jahren war Baubeginn, fünf Jahre später fuhren die ersten Züge. Die Argumente der Gegner? Waren ähnlich wie heute: Der Bau ist zu teuer, dauert zu lange, Straßenbahnen sind billiger.
Nun, heute profitieren wir immer noch von der damaligen Weitsicht und Entschlossenheit. Ziemlich ähnlich lief es übrigens beim Bau des Citytunnels für die S-Bahn in den 60er Jahren: Riesig war die Kritik, noch bei der Eröffnung gab es Zweifel an der Notwendigkeit des Baus. Heute wissen wir: Ohne den Tunnel wäre Hamburgs Nahverkehr ein Desaster, die Innenstadt ein einziges Verkehrschaos, weder Busse noch Straßenbahnen könnten so viele Menschen so schnell und verlässlich transportieren.
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Interessantes Detail: Damals übernahm Hamburg noch 80 Prozent der Kosten, jetzt sollen bei der Stadt nur 25 Prozent verbleiben, den Rest soll der Bund zahlen – wenn der Plan des Senats aufgeht. Ob die jetzt avisierten Kosten am Ende wirklich eingehalten werden, ist dabei natürlich völlig unklar. Immerhin wurde ein Puffer von 1,1 Milliarden Euro einbezogen – und vor allem die Inflation für die gesamte Bauzeit geschätzt. Das klingt deutlich seriöser als bei vergangenen Projekten der Stadt, die regelmäßig den Kostenrahmen sprengten.
Aber ob sich die U5-Investition wirklich lohnt, werden wohl erst unsere Nachfahren in 100 Jahren final beurteilen können. Wahrscheinlich werden sie uns dankbar sein.