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Tjarks Wissing
  • Haben sich auf höhere Ticketpreise geeinigt: Verkehrssenator (Anjes Tjarks, l. Grüne) und Bundesverkehsminister Volker Wissing (FDP)
  • Foto: picture alliance/dpa/Britta Pedersen

49-Euro-Ticket teurer? Das ist dumm und kurzsichtig

Schlechte Nachrichten nicht nur für Pendler: Das 49-Euro-Ticket wird ab 2025 teurer. Das haben die Verkehrsminister inklusive Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) am Montagabend verkündet. Der Beschluss ist kurzsichtig.

Das 49-Euro-Ticket oder auch Deutschlandticket ist bisher ein riesiger Erfolg. Es hat auch das Leben vieler Hamburger besser gemacht. Pendler sparen teilweise Hunderte von Euro im Vergleich zu ihren früheren Monatstickets und viele Menschen hat es bewegt, das Auto stehen zu lassen.

Es geht nur um wenige 100 Millionen Euro im Jahr

Diesen Erfolg setzen die Verkehrspolitiker des Landes nun aufs Spiel. Grund ist natürlich das liebe Geld. Bund und Länder haben bisher jeweils 1,5 Milliarden Euro pro Jahr für das Projekt aufgebracht. Nun will der Bund auch Hamburg so genannte Regionalisierungsmittel verweigern. Diese Gelder wurden bisher genutzt, um beispielsweise Schülern das Ticket verbilligt anbieten zu können. Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) kündigte an, dass die ermäßigten Tickets in Hamburg beibehalten werden sollen – nannte die geplante generelle Preiserhöhung bei Twitter/X aber „richtig und unvermeidlich“.

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„Richtig und unvermeidlich“? Wohl kaum! Denn je höher der neue Preis ausfallen wird, desto weniger Menschen werden das ökologisch und sozial sinnvolle Ticket nutzen (der genaue neue Preis soll im Herbst festgelegt werden). In Wahrheit fehlen nur ein ein paar hundert Millionen Euro im Jahr, um den Preis für das Deutschlandticket bei 49 Euro zu halten.

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Aber offenbar sind weder Bund noch Länder dazu bereit, ihre Haushalte damit weiter zu belasten – wenn man stattdessen die Bahnfahrer stärker belasten kann. Kurzsichtig wird das Ganze wenn man bedenkt, für welche umweltschädlichen Subventionen viele Milliarden in den Haushalten vorhanden sind – für die Bezuschussung von Dienstwagen über verbilligten Diesel bis hin zu Steuerfreiheit für Kerosin. Liebe Verkehrspolitiker: Schafft doch erstmal diese Privilegien ab, bevor ihr Bahnfahrer abkassiert!

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