Cannabis-Legalisierung: Daraus lässt sich doch was lernen
Massenschlägereien am Jungfernstieg, Massenkarambolagen auf den Straßen, Massen an Kiffern an jeder Ecke, Massen an Polizisten, die mit Maßband und Feinwaage bewaffnet Regeln überwachen müssen – am 1. April wurde Cannabis teillegalisiert und Bürgermeister, Innensenator, Polizeivertreter, Ärzteschaft und Teile der Justiz haben mit teils bizarren Prognosen davor gewarnt. Ein Jahr später ist klar: Es hat sich kaum was verändert. Außer für die Drogenmafia: Die hat es noch leichter.
Denn die Ampel hat den Konsum legalisiert, aber Produktion und Vertrieb nur in sehr geringem Maße. Das hat schon in den Niederlanden nicht geklappt, ist ja auch total unlogisch. Stellen Sie sich mal vor, Alkohol trinken wäre legal, aber der Verkauf nicht und die Produktion nur im heimischen Keller erlaubt: Schnapsidee, beim Gras aber Gesetz.
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Bessern wird sich daran erst mal nichts, die CDU will das verhasste Gesetz ja sogar zurückdrehen, was die SPD wohl verhindern wird. Dabei ließe sich aus der Sache doch so viel lernen: zum Beispiel weniger Ideologie und mehr Pragmatismus wagen. Schließlich haben wir ja ein ernstes Drogenproblem in der Stadt: Die Zahl der Toten steigt rasant, die Mafia kämpft brutal um ihre Reviere, das Crack-Elend breitet sich aus. Kürzlich berichteten wir über Zürich, wo der Umgang damit deutlich besser gelingt, u.a. weil erlaubt wird, in Drogeneinrichtungen kleine Mengen zu handeln – was einen erstaunlichen Effekt hat. Nur Mut, möchte man dem Senat da zurufen: Einfach mal Neues wagen!
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