Thering und Ploß
  • CDU-Fraktionschef Dennis Thering (l.) soll bald auch noch den Posten von CDU-Parteichef Christoph Ploß übernehmen.
  • Foto: dpa

Warum Ploß‘ Abgang ein cleverer Zug von Hamburgs CDU ist

CDU-Parteichef Christoph Ploß gibt seinen Posten ab. Fraktionschef Dennis Thering wird so zum mächtigsten CDU-Mann in Hamburg. Ein cleverer Zug der Partei, denn zuletzt war es schwer geworden, Ploß-Populismus und Thering-Kümmerer-Attitüde als stimmiges Gesamtbild zu verkaufen.

Ploß polarisiert, für einen Politiker muss das nicht negativ sein. Doch seine großen Themen, die rigorose Ablehnung der Gendersprache und Warnungen vor linksgrüner Verbotspolitik, sind im Rathaus nur in eine Richtung anschlussfähig – nach rechts.

CDU-Wahlkampfmodus: Gefahr im Verzug für Tschentscher

Thering gab sich diplomatischer, als Konservativer mit sozialer Note. Eine zeitlang funktionierte diese Dualität, doch zuletzt musste Thering öfter öffentlich zurückrudern, wenn Ploß es verbockt hatte. Beispiel: Ploß verkündete die umfassende Unterstützung der Partei für die Anti-Gender-Initiative – deren Initiatorin sich kurz darauf homophob äußerte. Thering musste öffentlich die Kohlen aus dem Feuer holen.

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Die CDU hat erkannt: wenn sie in der Bürgerschaftswahl 2025 eine Rolle spielen will, muss sie vor allem eines sein: anschlussfähig. Die Grünen-Fraktionschefin freute sich schon öffentlich über den Wechsel. Für den SPD-Bürgermeister bedeutet das: Gefahr im Verzug.

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