Das Elterntaxi-Problem: Nur Knöllchen reichen nicht!
Wer schon einmal in einer Straße mit Schule gewohnt hat, der weiß, dass dort morgens und mittags das Chaos ausbricht: Regelmäßig ist die Straße voll mit Autos, weil Eltern ihren Nachwuchs unbedingt direkt vor dem Schultor abholen müssen – gerne auch in zweiter Reihe mit Warnblinker und laufendem Motor.
Leidtragende sind die Kinder selbst, denen beim täglichen Shuttle-Service die Selbstständigkeit im Straßenverkehr fehlt. Ein wirkliches Problembewusstsein dafür scheint es bei vielen Eltern nicht zu geben, Appelle der Polizei verhallen ins Leere – bis es dann ein Knöllchen gibt. Und selbst da wird sich hinterher über die angebliche Ungerechtigkeit aufgeregt.
Elterntaxi-Problem: Es braucht auch neue Konzepte
Auf der anderen Seite kann der Hamburger Straßenverkehr für Kinder aber eben auch gefährlich sein: Tempo 30 gilt oft nur direkt vor der Schule, Laster donnern auf Hauptverkehrsstraßen entlang, und gute Radwege sind vor allem in den äußeren Bezirken Mangelware, während Schulweg-Konzepte jahrelang in Bezirksversammlungen versauern. Dass Eltern sich da um die Sicherheit ihrer Kinder sorgen, ist nur verständlich.
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Deshalb braucht es nicht nur Verbote, Poller und Knöllchen – sondern eben auch eine massive Anstrengung der Politik, die Verkehrswege rund um die Schulen sicherer zu gestalten. Bis dahin können Eltern versuchen, ihre Kinder auf dem Rad oder zu Fuß zur Schule zu begleiten. Und wenn es gar nicht anders geht: Man kann auch eine Straße weiter anhalten und den Nachwuchs die letzten Meter selbst gehen lassen.
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