Erst Ottensen, jetzt Eimsbüttel: Warum Hamburgs Autofrei-Projekte krachend scheitern
Die schicken Visualisierungen von „Superbüttel” gingen 2021 durchs ganze Land: Eine Spiel- statt Autostraße, Grünflächen und viel Platz für Fahrräder und Fußgänger mitten im dicht bebauten Eimsbüttel. Kurz: Eine Chance für mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität, die zum Vorbild für andere Orte in Hamburg hätte werden können. Jetzt ist unklar, ob daraus jemals etwas wird.
Grüne und SPD im Bezirk zerstreiten sich über Kleinigkeiten, jetzt sollen alle Bürger einbezogen und mitgenommen werden. Aber ist das bei Verkehrsprojekten, die wie kaum ein anderes Thema spalten, überhaupt möglich?
„Superbüttel“: Kann jeder dabei mitgenommen werden?
Tatsächlich klingt das alles seltsam vertraut. Neben „Superbüttel” zieht sich auch „freiRaum Ottensen”, das Teile des Quartiers autoarm machen möchte, seit Jahren hin. Um allen irgendwie gerecht zu werden, wurden jetzt aus ursprünglich begrünten Fußgängerzonen mit Spielgeräten mehr oder weniger XXL-Fahrradstraßen mit eingeschränktem Autoverkehr. So richtig glücklich ist darüber aber auch niemand.
Ein ähnliches Ende droht „Superbüttel”. Das zeigt: Wer die Verkehrswende wirklich umsetzen will, braucht Mut und ein dickes Fell. Die Pariser Bürgermeisterin etwa hat gezeigt, was dann möglich ist. Hamburg verpasst diese Chance gerade.