Annalena Baerbock, Kanzlerkandidatin Bündnis90/Die Grünen
  • Die Grüne-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock steht seit Wochen in der Kritik – nun nehmen immer mehr Politiker sie in Schutz.
  • Foto: picture alliance/dpa | Fabian Sommer

Grünen-Kritik: Bitte, bitte! Streitet doch über Inhalte!

Es gibt gute Gründe, die Grünen zu kritisieren. Etwa für die Inhalte ihres Wahlprogramms. Zum Beispiel für den mangelhaften Entwurf zur Frage, wie der soziale Ausgleich für steigende Preise für Benzin, Fleisch oder Flüge aussehen soll. Oder dafür, dass man den Eindruck gewinnen konnte, die Partei fördere unreflektiert eine Windkraftlobby und pfeife auf Natur- und Artenschutz. Oder dafür, dass sie ihre DNA als Friedenspartei leugnet – und sich lieber NATO-freundlich mit Kampfhelm präsentiert.

All das kann man gut oder schlecht finden, aber vor allem könnte man darüber streiten. Stattdessen wird über Verfehlungen der Kanzlerkandidatin gesprochen. Während Nordamerika – teils wortwörtlich – abbrennt. Und hierzulande etliche Menschen bei Unwettern sterben. Das Traurige: Am Ende entscheiden oft kurzfristige Ereignisse Wahlen. Siehe Gerhard Schröders Hochwasser- oder Winfried Kretschmanns Fukushima-Wahlsieg.

Ein heißer Unwetter-Sommer könnte den Grünen das Wahlergebnis retten

Sollte sich der Klimawandel also in diesem Sommer noch lauter melden, wird ja vielleicht wieder über Inhalte gesprochen. Vielleicht rettet das den Grünen ihr Wahlergebnis. Das wäre zwar auch keine rationale Entscheidung. Aber immerhin eine irgendwie inhaltliche.

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