Hamburg braucht ein Einwanderermuseum!
Braucht Hamburg ein Hafenmuseum? Vielleicht. Benötigen wir eine neue Oper? Eher nicht. Brauchen wir ein Einwanderermuseum? Ja unbedingt!
Die verantwortliche Kulturbehörde betont selbst, dass 40 Prozent der Hamburger eine Migrationsgeschichte haben. Die erste Generation von „Gastarbeitern“ aus der Türkei, Griechenland oder dem ehemaligen Jugoslawien hat Hamburg mit aufgebaut. Sie haben hier die Drecksarbeit im Hafen oder den Industriebetrieben gemacht, für die sich die Deutschen zu schade waren. Ihre Nachfahren sorgen heute dafür, dass wir eine pulsierende Metropole bleiben.
Nun verfügt Hamburg ja seit 2007 über das Auswanderermuseum „BallinStadt“ auf der Veddel. Die Idee war, dass vor allem Nachfahren von Menschen, die in die USA ausgewandert sind, in Scharen anreisen und auf Spurensuche gehen, um ihre Familiengeschichte zu erforschen. Doch der ganz große Besucherandrang blieb aus.
Kultursenator Brosda hält oft tolle Reden, hier könnte er handeln
Da wäre es doch eine vielleicht zwingende Idee, gleich nebenan ein Einwanderermuseum zu bauen. Die Veddel, Wilhelmsburg und Harburg sind von Einwanderern und ihren Nachkommen bis heute extrem geprägt, das Interesse dürfte groß sein an einem solchen Haus.
Der Bund hat 23 Millionen Euro bereitgestellt für so ein „Haus der Migration“. Doch die Kulturbehörde ruft den Betrag seit sechs Jahren einfach nicht ab. Ein Skandal. Kultursenator Brosda hält oft tolle Reden, hier könnte er handeln.
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