Im Hintergrund flackert die Apokalypse
Neulich, der Winter-Himmel hatte die Stadt im Grau ersäuft und die Zahl der düsteren Nachrichten hatte sich gehäuft, da fragte ich, so mehr mich selbst: Wohin könnte man gehen, wenn man irgendwann hier nicht mehr sein will?
Nicht, dass ich glauben würde, ich altes Gewohnheitstier könnte und wollte hier wirklich jemals die Zelte abbrechen. Aber allein die Träumerei von einer Option kann ja Linderung verschaffen. Die Antwort fällt immer schwerer. Aber in Wirklichkeit ist die Frage auch schon völlig falsch.
Trump bölkt in alle Richtungen
Die Rechtsradikalen in Österreich am Ruder. Milliardär Musk plaudert auf X öffentlich und werbewirksam mit Alice Weidel von der AfD. Die steht bei uns bundesweit bei 20 Prozent. Facebook-Milliardär Zuckerberg wirft sich – wie die gesamte US-Wirtschaftselite – vor Trump und Musk in den Staub, schafft in den USA Faktenchecker bei Meta ab und öffnet damit im Namen von „Free Speech“ alle Tore für Propaganda und ungehemmten Hass. Trump bölkt schon vor der Amtsübernahme in alle Richtungen, droht und fordert.
Die WochenMOPO – ab Freitag neu und überall, wo es Zeitungen gibt!
Diese Woche u.a. mit diesen Themen:
- Immer mehr Obdachlose in Hamburg! Einer, der es rausschaffte, packt aus
- Hass aufs „Wunderland“: Mitgründer Frederik Braun im MOPO-Interview der Woche
- Fünfzig Jahre Elbtunnel: Was Mike Krüger damit zu tun hat
- Kampf um Wählerstimmen: FDP und Linke beim Auftakt des MOPO-Talk Wahl-Spezials
- 20 Seiten Sport: HSV-Stürmer Selke über Ex-Trainer Baumgart und seine Zukunft & Was St. Pauli mit Schach-Star Magnus Carlsen plant
- 20 Seiten Plan7: So gibt’s Luxus-Essen günstig & Ausgeh-Tipps für jeden Tag
In unserem Redaktions-Großraum-Büro gibt es eine Videowand. Die setzte zur Schwermut den optischen Rahmen. Es flackern dystopische Bilder in Rot und Orange. Die kalifornischen Brände fressen Quadratkilometer. Hollywood-Villen versinken in der Glut. Glamour-Land – abgebrannt.
Überall viel Erschöpfung und Resignation
Rechtsruck überall in Europa, keine gemeinsame Strategie – weder für eine militärische Verteidigung. Noch für wirtschaftliches Durchsetzungsvermögen gegen amerikanische und chinesische Wucht. Nach all den Jahren noch immer nicht! Man ahnt jetzt schon, dass Opportunisten aller Herren Länder ruck, zuck den europäischen Gedanken für ein bisschen Gegenleistung über Bord werfen werden. Und überall viel Erschöpfung und Resignation.
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Zwei Orte hatte ich immer im Hinterkopf, seitdem man sich über so absurde Dinge wie eine Flucht Gedanken macht. Schweden. Wappnet sich ja gerade gegen die befürchtete Bedrohung aus Russland mit allerhand kriegsertüchtigenden Maßnahmen. Nicht mehr so einladend. Kanada? Viel zu nah an den USA, viel zu nah an Trump. Hm.
Die Wahrheit ist eben: Weglaufen is nicht. Die Welt ist zu klein. Weiter atmen. Weiter machen. Weiter gegenhalten. Weiter auf sich aufpassen und auf die, die einem wichtig sind. Was auch sonst?