Karfreitag: Tanzverbot? Gehört endlich verboten!
Der Senat hat seine Regelung zum Tanzverbot am Karfreitag „angepasst“. Aber warum? Abschaffen wäre einfacher – und zeitgemäßer.
Das letzte Mal, als Hamburg seine Feiertagsschutzverordnung geändert hat (um den 17. Juni aus der Liste der „stillen Feiertage“ zu streichen), war der Anteil der Protestanten und Katholiken an der Gesamtbevölkerung in Hamburg gerade erstmals unter 50 Prozent gefallen. Das war 1995. 29 Jahre später stellen Christen gerade noch ein Drittel der Hamburger.
Karfreitag: Tanzverbot? Hat mit der Realität nix mehr zu tun
Warum also besteht der Senat weiterhin darauf, über das Tanzverbot „in Abstimmung mit der evangelischen und katholischen Kirche“ zu entscheiden? Spätestens die Empörung über die Großkontrolle von Clubs und Kneipen vor einem Jahr hätte einem klarmachen müssen, dass es mit der Realität schon lange nichts mehr zu tun hat.
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Und nun? Präsentiert man eine halbgare Verkürzung um ein paar Stunden als kluge Anpassung, „die den Schutz des Karfreitags“ trotzdem wahre. Ein Relikt aus der Nachkriegszeit wird hier mit Gewalt ins 21. Jahrhundert gezerrt, anstatt es endlich abzuschaffen.
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Nach 2018, als die Chance auf einen säkularen Feiertag für Hamburg leichtfertig zugunsten des Reformationstags vertan wurde, beweist der Senat nun erneut, dass christliche Klientelpolitik ihm im Zweifel wichtiger ist als zeitgemäße Entscheidungen.