Kein Straßenumbau in Wandsbek: Darum ist das eine kluge Entscheidung!
Kaum etwas bringt die Hamburger so auf die Palme wie Baustellen. Rot-weiße Absperrungen sind ungefähr so beliebt wie Sahra Wagenknecht bei der Linken oder Rosenkohl bei Kindern. Am Berner Heerweg wurde kurzerhand ein Umbau gestoppt, der seit Jahren für Streit im Bezirk sorgt. Der ursprüngliche Plan: Aus vier Autospuren sollten zwei werden, Radfahrer einen eigenen Bereich bekommen. Kassiert! Begründung: zu viele Baustellen parallel.
Nun könnte man sich fragen, warum ausgerechnet die Grünen ein solches Projekt stoppen. Mit Blick auf die notwendige Mobilitätswende ist das ein Rückschritt. Wer den Autoverkehr reduzieren will, muss dringend Radwege ausbauen und den ÖPNV stärken. In Hamburg ist das in den vergangenen Jahren aber mit der Brechstange geschehen. In Altona kann man seit Monaten beobachten, wie eine Ballung von Baustellen an zentralen Orten für Chaos sorgt – und für (zu Recht) aufgebrachte Hamburger.
Umbau am Berner Heerweg muss trotzdem kommen!
Insofern ist der Umbaustopp in Wandsbek ein kluger Schachzug von Rot-Grün. Erstens: Im Bezirk laufen Koalitionsgespräche. Eine Ampel mit der FDP ist das Ziel – und mit Liberalen ist eine progressive Verkehrsplanung kaum umsetzbar. Zweitens: Wer einen Wandel in der Verkehrspolitik durchsetzen will, muss überzeugend sein. Stau und Frust sind keine guten Argumente. Eine kluge Baustellenplanung hingegen schon. Der Umbau am Berner Heerweg darf deshalb nur aufgeschoben, nicht aufgehoben werden!