Kommentar: Lasst die Reichen endlich zahlen
Es sind vor allem Gutverdienende, die umweltschädlich leben. Die Klimapolitik geht derzeit jedoch auf Kosten der Armen. Das ist ungerecht, schürt Wut und führt zur generellen Ablehnung von Klimaschutz.
Das Bewusstsein prägt nicht immer das Sein: Gutverdienende sind umweltbewusster und interessieren sich am stärksten für ökologische Zusammenhänge – trotzdem belasten sie die Umwelt am meisten. Das stellte das Umweltbundesamt in einer repräsentativen Studie fest.
Klimapolitik muss sozial gedacht werden
Allein der Gesamtenergieverbrauch der Wohlhabenden ist knapp doppelt so hoch wie der von armen Menschen. Lange und viele Reisen, großzügige Wohnungen und die Nutzung mehrere Computer prägen ihren ökologischen Fußabdruck – da hilft auch der Einkauf im Biomarkt nichts.
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Dennoch profitieren die Gutverdienenden derzeit von den Ökosubventionen der deutschen Politik – während die Armen am stärksten belastet werden. Das gilt für die Pendlerpauschale wie für das Erneuerbare-Energien-Gesetz. Doch wer Klimaschutz forcieren möchte, muss die Mehrheit der Gesellschaft mitnehmen.
Dazu braucht es Gesetze, die die Lebenslage und den Ressourcenverbrauch der verschiedenen Milieus im Blick haben. Das geplante Energiegeld der Grünen wäre ein erster Schritt für gerechtere Klimapolitik. Und Gerechtigkeit ist wichtig: Sonst wird Deutschland nicht grüner, sondern nur hasserfüllter – wovon letztendlich Parteien wie die AfD profitieren.