Kommentar: Männliche Nomen nur noch für Männer – warum der Duden damit recht hat
Meinung –
Der Duden hat das generische Maskulinum abgeschafft: Das Wort „Mieter“ bezeichnet jetzt nur noch Männer, genau wie „Arzt“ oder „Nachbar“. Das ist nur konsequent und kommt Frauen zugute: Endlich ist Schluss mit dem elendigen „mitgemeint“! „Mitmeinen“ funktioniert nämlich nicht.
Das zeigt auch eine Studie aus England: Dort sollten zu vermeintlich geschlechtsneutralen Begriffen wie „user“ (Nutzer) oder „participant“ (Teilnehmer) Personen gemalt werden. Und siehe da: Mehr als 80 Prozent der gemalten Personen waren männlich.
In unserer Vorstellung ordnen wir Begriffen, die Menschen bezeichnen, ein Geschlecht zu – ob wir wollen oder nicht. Und bei uns ist das oft automatisch männlich. Deshalb müssen wir andere Geschlechter explizit machen, klare Verhältnisse schaffen.
Nach einem Arzt und einer Ärztin rufen. Obwohl es umständlicher ist: Wer gemeint ist, soll auch explizit angesprochen werden. Der Duden-Vorstoß ist daher richtig, macht aber auch ein Problem deutlich: Wer sich nicht als „Frau“ oder „Mann“ definiert, fällt durchs Sprachraster. Lieber Duden, auch hier brauchen wir eine Lösung: Sprache für alle Geschlechteridentitäten!