Zimmer Hotel Arsi
  • Das Dreibett-Zimmer, das Olha Korol und ihre Kinder bewohnen
  • Foto: privat/hfr

Kommentar: Rote Karte für Problem-Vermieter

Frank Wieding, stellvertretender Chefredakteur der MOPO, über die den ekligen Ungeziefer-Befall in einem Hamburger Hotel, das als Unterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine dient:

Es ist eine gigantische Herausforderung, keine Frage: Bisher sind rund 25.000 Menschen vor Putins verbrecherischem Angriffskrieg gegen die Ukraine nach Hamburg geflüchtet. Und jeden Tag kommen weitere, die hier Schutz suchen.

Für die Mehrheit muss die Stadt ein Dach über dem Kopf finden. In einer Metropole, in der Wohnungsnot herrscht, äußerst schwierig. Und so lockt diese Not auch Geschäftemacher. Die Stadt kennt das aus anderen Krisenzeiten. Ende der 80er-, Anfang der 90er-Jahre machten windige Hoteliers besonders auf St. Pauli und in St. Georg das große Geschäft. Gammelige Absteigen, notdürftig möbliert, brachten Höchstpreise.

Hamburg war froh, Betten gefunden zu haben, da wurde bei Preis und Standard nicht so genau hingeguckt. Die Zeiten mögen heute etwas anders sein. Aber ein Grundproblem ist geblieben. Die Stadt muss nehmen, was ihr angeboten wird. Und trotzdem gegenüber Problem-Vermietern klare Kante zeigen:

Es kann nicht sein, dass Geflüchtete bei Ungeziefer-Befall, wie jetzt in Barmbek passiert, monatelang auf sich alleine gestellt sind. Vertrauenspersonen für Geflüchtete, die bei Problemen helfen und regelmäßige Kontrollen der Unterkünfte gehören zur städtischen Fürsorgepflicht.

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