• Die Frauen-Union der CDU fordert ein Prostitutionsverbot.
  • Foto: picture alliance / Robert Schlesinger | Robert Schlesinger

Das Sexkauf-Verbot der CDU-Frauen gefährdet Prostituierte

Höschen an, Rotlicht aus: Prostitution soll in Deutschland verboten werden. Das will zumindest die Frauen-Union der CDU. Die Würde der Frau dürfe vom Staat nicht zur Ware gemacht werden, so die Vorsitzende Annette Widmann-Mauz. Doch was die Prostituierten vorgeblich schützen soll, ist ein Eingriff in ihr Selbstbestimmungsrecht – und gefährlich obendrein.

Frauen seien meistens nicht freiwillig Prostituierte, so Widmann-Mauz gegenüber dem „RND“. Eine steile These – da es keine zuverlässigen Angaben zur Prostitution in Deutschland gibt. Klar ist: Ein Verbot verhindert keine Prostitution. Sie wird nur ins Hinterzimmer verlegt.

Ein Verbot schadet Prostituierten

Schweden hat 1999 als erste Nation weltweit den Sex-Kauf unter Strafe gestellt. Frankreich folgte 2016. Politiker feierten sich – jedoch keinen Erfolg. Prostituierte berichten vom radikal verschobenen Machtverhältnis zu ihrem Nachteil: Freier fordern nun riskantere Sexpraktiken für weniger Geld. Die Betroffenen haben Klage gegen das Gesetz beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte eingereicht.

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Doch vielleicht geht es bei dem Vorstoß auch nur um Moralvorstellungen. Nach Meinung der CDU-Frauen werden auch freiwillige Prostituierte immer „erniedrigt, gedemütigt und entwürdigt“. Eine Anmaßung! Wer selbstbestimmte Frauen fordert, muss auch deren Lebensentwürfe akzeptieren – auch wenn sie nicht ins eigene Weltbild passen.

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