• Wenn die SPD etwas reißen will, muss sie Olaf Scholz zum Kanzlerkandidaten machen. Er könnte Angela Merkel beerben.
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Kommentar: Warum die SPD jetzt Olaf Scholz zum Kanzlerkandidaten machen muss

Die Corona-Pandemie hat einen immensen Schaden angerichtet, doch für einen Mann kommt sie offenbar zu genau der richtigen Zeit. Dieser Mann heißt Olaf Scholz (SPD)! Der Bundesfinanzminister und Vizekanzler trumpft in der Krise groß auf – jetzt muss seine Partei ihn zum Kanzlerkandidaten machen.

Das will er auch werden, keine Frage. Bereits seit Jahren arbeitet Hamburgs ehemaliger Bürgermeister auf den Kanzler-Posten hin. Allein, seine Sozis haben ihm bislang einen Strich durch die Rechnung gemacht. Weil er bei seinen Genossen – anders als in der breiten Bevölkerung – nicht sonderlich beliebt ist.

Corona: Scholz könnte der Phönix aus der Asche werden

Das zeigte sich zuletzt im vergangenen Jahr, als die SPD ihr neues Führungs-Duo suchte. Für Scholz: die große Chance aufs Kanzleramt, denn als Parteichef hätte an ihm kaum ein Weg vorbeigeführt. Soweit die Theorie. Am Ende unterlag der 61-Jährige gemeinsam mit Klara Geywitz dem Kandidatenteam Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans.

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Und sein politischer Traum? Zerplatzte. Bis wenige Monate später die Corona-Krise auch Deutschland mit voller Wucht traf – und Scholz die Möglichkeit gab, wie ein Phönix aus der Asche aufzusteigen, immerhin ist sein Typ plötzlich gefragter denn je. Oder besser gesagt sein Geld. Beschäftigte, Unternehmen und Selbstständige aus allen möglichen Branchen sind plötzlich auf Hilfe angewiesen. Und wenn von Scholz Führung verlangt wird, dann bekommt man sie natürlich, wie es bei ihm so schön heißt.

Olaf Scholz schnürt größtes Corona-Hilfspaket

Mit einer „Bazooka“ stemmt sich sein Bundesfinanzministerium gegen die Krise, schnürt ein Milliardenpaket – sogar das größte Hilfspaket in der Geschichte der Bundesregierung. In einem nächsten Schritt will er ein gewaltiges Konjunkturprogramm auf den Weg bringen, um Künstlern, Kulturschaffenden, Gastronomen, Hotels, Veranstaltern und anderen zu helfen. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis Scholz von einem der beliebtesten Politiker Deutschlands zum Darling der Nation aufsteigt.

Mike Schlink

MOPO-Redakteur Mike Schlink

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Das ist auch parteiintern inzwischen registriert worden – denn plötzlich stärkt ihm nicht nur der Hamburger Landesverband den Rücken. Sebastian Hartmann, Chef der SPD in Nordrhein-Westfalen und damit Vorsitzender des größten Landesverbandes, macht sich jetzt auch für Scholz stark.

Großer SPD-Verband macht sich für Olaf Scholz stark

Dieser sei für ihn ein „logischer Kanzlerkandidat“ und ein „respektabler Politiker, dem in der Krise viele Bürger vertrauen“, so Hartmann zu den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Er wolle aber dem Vorschlagsrecht der SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans nicht vorgreifen. Beide haben jedoch bereits öffentlich erklärt, dass sie selbst nicht antreten wollen.

Hinzu kommt, dass in den vergangenen Monaten reihenweise mögliche Bewerber aus dem Rennen ausgeschieden sind. Malu Dreyer und Manuela Schwesig aus gesundheitlichen Gründen, Franziska Giffey, weil sie Berlins Bürgermeisterin werden will – Stephan Weil, weil ihm sein Zaudern bei der Suche nach einem neuen Vorsitzenden intern als Schwäche ausgelegt wird.

Kanzlerkandidat: Olaf Scholz überstrahlt die CDU-Garde

Wer bleibt, ist Scholz. Und die Sozis täten gut daran, ihn bald zum Kanzlerkandidaten zu machen. Sie selbst haben bereits angekündigt, die Sommermonate zu nutzen, um die SPD für die nächste Bundestagswahl strategisch aufzustellen – und der CDU zuvorzukommen. Und sind wir mal ehrlich: Weder Merz, noch Laschet, noch Spahn trumpfen als mögliche Merkel-Nachfolger aktuell so auf, wie Hamburgs Ex-Bürgermeister. Die Zeit, sie spricht einfach für Scholz. Mit ihm als SPD-Gesicht würden die Sozis sicher aus ihrem Umfragetief kommen.

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